Familie im Garten: Flexible Tages- und Nachtbetreuung in St. Ursen

Die Tagesstätte «Familie im Garten» richtet sich an Personen mit Demenz und ihre betreuenden Angehörigen. Sie bietet auch Wochenend- und Nachtbetreuung und verfügt über ein kluges Konzept, insbesondere für Freiwilligenarbeit. Eine Evaluation informiert über Konzept, Betrieb und Finanzierung und auch über die Rahmenbedingungen für solche Angebote.

Projektbeschrieb

Die Initiantin und Direktorin der Tagesstätte, hat die ehemalige Milchzentrale im Jahr 2000 gekauft, ein Konzept für die Tagesstätte entwickelt einen Verein gegründet sowie eine potente Freiwilligenschar aufgebaut. Politisch setzt sie sich für bessere Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige und für finanzierbare Entlastungsangebote ein. Seit der Eröffnung der Tagesstätte im Jahr 2004 leistet der Betrieb Pionierarbeit. So werden zum Beispiel Menschen mit einer Lernschwäche oder einer Invalidität in die betrieblichen Abläufe integriert, Freiwillige nehmen an internen Team-Weiterbildungen teil, und eine geschulte freiwillige Equipe leistet seit Jahren den Fahrdienst der Gäste. Im Jahr 2015 konnte der Verein die Liegenschaft erwerben und nach einem Umbau ein Wochenend-Entlastungsangebot für berufstätige pflegende Angehörige realisieren. Zeitgleich zur zweijährigen Auf- und Ausbauphase der Nacht- und Wochenendaufenthalte fand auf kantonaler Ebene der Gesetzgebungsprozess im Rahmen einer neuen Alterspolitik des Kantons Freiburg statt. 

Das Angebot von «Familie im Garten» wurde im ersten Halbjahr 2018 durch das Genfer Büro Serdaly & Ankers in einer qualitativen Studie evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation wurden zudem mit den seit Januar 2018 veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen im Kanton Freiburg verknüpft. Der Bericht (2018, 60 Seiten) dokumentiert die Leistungen von «Familie im Garten», ihren Background und die Besonderheiten des Betreuungsmodells (Werte, Einbindung von Freiwilligen etc.). Er analysiert den Nutzen des Angebots und seine Auswirkungen. Und schliesslich wird das wichtige und für temporäre Betreuungsstrukturen allgemein problematische Thema der Finanzierung beleuchtet. Dabei werden sowohl die Kosten als auch die Erträge und ihre Finanzierungsquellen transparent und differenziert ausgewiesen, was für den interessierten Leser ausgesprochen hilfreich ist. 

Dokumentation

Dokumentation 2018

Die Familie im Garten | Bilanz und Perspektiven

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Die Familie im Garten

  • Projektleitung

    Walter Zuber, Vorstand
    Solange Risse, Direktorin

  • Partnerorganisationen

    Association Vivre avec la mort (VALM), Route Saint-Nicolas-de-Flüe 2, 1700 Fribourg, www.valm.ch

  • Projektlaufzeit

    2017–2018

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 50'000 pro Jahr / 2 Jahre

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 100'000