Generationendurchmischtes Wohnen im neuen Quartier Erlenmatt, Basel

Partizipatives, generationendurchmischtes Wohnen in einem neuen Basler Quartier – das bietet die Wohngenossenschaft Zimmerfrei in der StadtErle. Kleinwohnungen sind im breiten Wohnungsmix gut vertreten. Für Wohngemeinschaften stehen spezielle Wohnungen zur Verfügung. Die Gemeinschaft entwickelt sich gut und ohne Überreglementierung.

Projektbeschrieb

Das ehemalige Areal des DB Güterbahnhofs in der Stadt Basel ist für neue, vielfältige und nachhaltige Nutzungen vorgesehen. Die Stiftung Habitat hat im Jahr 2010 drei im Osten gelegene Baufelder gekauft und parzelliert. Auf dem Baufeld Erlenmatt Ost entsteht Wohnraum für ca. 750 Menschen, daneben sind Gewerbe und Einrichtungen des öffentlichen Interesses vorgesehen (Kindertagesstätte, Multifunktionshalle, Restaurant). Teile davon bebaut die Stiftung Habitat, andere hat sie im Baurecht abgegeben – unter anderen auch an die Wohnbaugenossenschaft Zimmerfrei. Alle Projekte müssen sich am Regelwerk Erlenmatt Ost (REO) orientieren und ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele erreichen. 

Mit ihrem Projekt StadtErle verwirklicht die Wohnbaugenossenschaft Zimmerfrei partizipatives, generationendurchmischtes Wohnen. Sie hat sich zudem verpflichtet, 10 % der Wohnfläche für soziale Zwecke einzusetzen. Ende 2019 wohnten in der StadtErle 105 Personen. 35 Frauen, 34 Männer und 36 Kinder. 11 Personen waren zu diesem Zeitpunkt über 60 Jahre alt. 

Wie alle Bauten in Erlenmatt Ost ist die StadtErle hindernisfrei nach SIA 500 gebaut und hält auch gewisse Empfehlungen der Planungsrichtlinien «Altersgerechte Wohnbauten» ein. Der Wohnungsmix mit seinem hohen Anteil an Kleinwohnungen reflektiert den geringen Wohnflächenbedarf. Neben Wohnungen für Familien, Paare und Singles finden sich hier auch eine Clusterwohnung und eine Gross-WG (12.5-Zi). Ergänzt werden die Wohnungen durch drei Joker-Zimmer mit Bad. Eines dient als Gästezimmer, die anderen können als Schlafzimmer oder Büro zur Wohnung hinzugemietet werden. Während die individuellen Wohnflächen bewusst begrenzt wurden, sind die Gemeinschaftsflächen grosszügig bemessen: Dazu zählen 135 m2 geheizte Innenräume, 672 m2 gedeckter Aussenraum auf den Laubengängen und 224 m2 Dachterrasse. Vier Betriebsgruppen sind für die Gemeinschaftsräume verantwortlich. 

Eine Hausordnung gibt es nicht. Regeln stellt man auf, wenn man sie braucht. Viermal im Jahr diskutieren die Bewohnenden über das Zusammenleben. Für Konflikte haben sie Zuständigkeiten und einen Ablauf definiert, bei der Integration von neuen Mitgliedern hilft ein Patensystem. 

Das Projekt wurde drei Jahre dokumentarisch begleitet. Der umfangreiche und gleichsam leserfreundliche Bericht (2020, 53 Seiten) beschreibt das Projekt StadtErle in all seinen Facetten (siehe Kommentar zum Abschluss).

Dokumentation

Dokumentation 2020

Haus StadtErle, Basel

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Wohngenossenschaft Zimmerfrei

  • Projektleitung

    Wohngenossenschaft Zimmerfrei

  • Projektlaufzeit

    2016–2020

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 14'200'000

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 250'000