Wohnresidenz Sankt Jakob – vom Hotel zum betreuten Wohnzentrum

Die Umnutzung eines Apartmenthotels zu günstigem Wohnraum mit Service für ältere Einheimische fand im Walliser Bergdorf Grächen grosse Unterstützung durch viele Ehrenamtliche und Gönner. Die Wohnungsnachfrage war in der ersten Betriebsphase moderat und man nutzte die ersten Erfahrungen für konzeptionelle und bauliche Anpassungen.

Projektbeschrieb

Die Stiftung Wohnresidenz Sankt Jakob hat das Das ehemalige Apartmenthotel «Hotel des Alpes» einer neuen Nutzung zugeführt: Neu wird dort – im Zentrum des Walliser Dorfs Grächen – betreutes Wohnen zu attraktiven Preisen angeboten. Im Angebot sind fünf 2.5-Zimmer-Wohnungen, eine 1.5-Zimmer-Wohnung, 6 Studios und ein Dachstudio. Ergänzt werden die Wohnungen durch eine kleine Wellnessanlage und ein öffentliches Restaurant mit Wintergarten, Sonnenterrasse und einem Saal für gemeinschaftliche Aktivitäten. 

Die Wohnungen werden in erster Priorität an Einwohnerinnen und Einwohner von Grächen und angrenzenden Gemeinden vergeben. Leerstände werden durch die Vermietung an andere Dauermieter, an Saisonniers oder an Feriengäste reduziert. Die Wohnungen in der Wohnresidenz Sankt Jakob werden nach Bedarf an die sich wandelnden Bedürfnisse ihrer Bewohnerinnen und Bewohner angepasst. 

Die Autonomie und die Selbstständigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner stehen im Vordergrund des Wohnangebots. Wenn nötig, finden sie Hilfe bei der Ansprechperson vor Ort. Sie ist als Hausleitungsperson für die Gesamtanlage verantwortlich und betreibt seit 2017 auch das Restaurant. Dies im Rahmen einer 40%-Anstellung. Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Vermittlung und die Koordination von Spitex-Dienstleistungen, Notruftelefon- und Pikettdiensten. Weitere wichtige Aufgaben, wie Buchhaltung, Aktivierung und die Leitung von Umbauten, werden mit grossem Engagement von ehrenamtlichen Personen übernommen. 

Durch die Gründung der Stiftung und den Abschluss eines 10-Jahres-Mietvertrags mit den Hotelbesitzern wurde die Grundlage für das Projekt gelegt. Der Mietvertrag umfasst einen fixen jährlichen Mietpreis sowie ein vordefiniertes Vorkaufsrecht. Das Projekt ist im Dorf breit abgestützt, was sich im Finanzierungsmodell widerspiegelt. Mehr als hundert Bürger haben sich zu einem Beitrag von CHF 6'000 – ad hoc oder gestaffelt über die nächsten 10 Jahre – verpflichtet. Dadurch konnte die pekuniäre Basis für die Wohnresidenz Sankt Jakob geschaffen werden. Die Gemeinde unterstützt das Projekt mit CHF 10'000 jährlich. 

Der Schlussbericht (2018, 13 Seiten) beschreibt die Erfahrungen aus der ersten Betriebsphase und fasst die Erkenntnisse zusammen, die für ähnlich gelagerte Projekte relevant sind. Dazu gehören unter anderem Hinweise zu den Chancen und Grenzen von Ehrenamtlichkeit sowie Erfahrungen bezüglich Personalressourcen und Arbeitsbelastung für Betriebs- und Betreuungsleistungen. 
 

Dokumentation

Dokumentation 2018

Wohnresidenz Sankt Jakob | Begleitendes Wohnen im Alter

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Stiftung Wohnresidenz Sankt Jakob

  • Projektleitung

    Josef Fux

  • Partnerorganisationen

    Gemeinde Grächen

  • Projektlaufzeit

    2015–2018

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 250'000

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 200'000