Agile Spitex – Lernen von Luzern

I-2021-011 / Bewilligungsjahr: 2021

Die Reorganisation von Spitex-Betrieben zu agilen Systemen ist ein Trend, der an vielen Orten zu beobachten ist. Treiber dieser Entwicklung sind nicht selten Teams und jüngere Mitarbeitende, die selbstbestimmter arbeiten möchten. Die Spitex Stadt Luzern macht einen grossen Organisationsentwicklungsprozess durch – dieser wird sorgfältig dokumentiert. 

Projektbeschrieb

Die Zahl der Klienten, welche durch öffentliche und private Spitex-Organisationen zu Hause gepflegt und betreut werden, steigt kontinuierlich an. In den letzten zehn Jahren hat sich gemäss Spitex-Statistik die Anzahl der Pflegestunden verdoppelt. Gleichzeitig stehen die Organisationen unter Kostendruck, müssen mit einem Mangel an Pflegepersonal umgehen und umfangreiche Rechenschaft über die Qualität von Pflege- und Betreuungsleistungen ablegen.

Um das Wachstum in Zukunft strukturell auffangen zu können und sicherzustellen, dass sie auch künftig als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen wird, hat sich die Spitex Stadt Luzern für einen innovativen Ansatz entschieden: Neu werden die Teams weniger hierarchisch strukturiert und organisieren ihren pflegerischen Alltag eigenständig. Das neue Betriebsmodell wird zusammen mit Mitarbeitenden aus dem Gesamtbetrieb entwickelt. Die agile Projektentwicklung lässt zu, dass laufend Anpassungen vorgenommen werden können. Die Teams fokussieren sich auf ihre Klienten und werden durch Supportbereiche entlastet. So stellt beispielsweise der Bereich Coaching & Entwicklung die strategische Weiterentwicklung sowie die fachliche Kompetenz in den Teams sicher. Das Modell unterstützt auch eine personenbezogene Versorgung in den Quartieren. Die Klienten sollen von möglichst wenigen unterschiedlichen Personen gepflegt und betreut werden.

Damit auch andere Akteure von diesen Erfahrungen profitieren können, soll dieser Change-Prozess dynamisch dokumentiert und wo möglich mit konkreten Arbeitsinstrumenten ergänzt werden. Die Spitex Stadt Luzern stellt die erarbeiteten Dokumente und Hilfsmittel öffentlich zur Verfügung, was für viele andere Spitex-Organisationen den Schritt zu einer agilen Arbeitsweise erleichtern sollte.

Eckdaten

Trägerschaft

Spitex Stadt Luzern

Brünigstrasse 20

6005 Luzern
ProjektleitungTamara Renner
Externe BeraterBüro Hülle & Fülle
Beitrag der Age-StiftungCHF 240'000
Projektdokumentationerscheint ca. 2024

Kommentar der Age-Stiftung

Kommentar zur Bewilligung 2021

Die Arbeit in der Spitex wird immer wichtiger, weil immer mehr Menschen im hohen Alter zu Hause leben möchten. In den Anfängen waren die Spitex-Betreuenden lokal verankert, man kannte die Gemeindeschwester, die bei Bedarf zu Hause vorbeikam und bei der Pflege behilflich war. In den letzten Jahrzehnten wurden die Leistungen der Spitex zunehmend arbeitsteilig gestaltet, und die einzelnen Arbeitsgattungen unterlagen einem hohen Zeit- und Kostendruck. Diese Situation ist nicht nur für die alten Menschen zu Hause schwierig, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Teams sollen nun mehr Handlungsfreiheit erhalten. Die Bewegung in Richtung «selbstorganisierte Teams» hat an vielen Orten begonnen – die Akteure sollen von den dokumentierten Erfahrungen der Spitex Stadt Luzern profitieren können. 

Bilder

Profil

Matrix: Spitex Stadt Luzern II, I-2021-011, LU

Spitex Stadt Luzern III-2021-011
Vorsorge (Sicherheit)Wohntypus (Autonomie)
Pflege
Hilfe & Betreuung
Soziale Einbindung
Wohnung
PrivatOrganisiertInstitutionell

Schwerpunkte

Unterstützung / Hilfe / Pflege
Spitex  · Betreuung  · Care  · Begleitung  · Service  · Minijobs  · Freiwilligenarbeit  · Spitex Plus  · Dienstleistungen  · Mobilität  · Transport  · Hilfe zu Hause  · Zeitgutscheine  · Kiss  · Selbsthilfe  ·

Kontakt

19.08.2021