Altersbedingte Makuladegeneration – Hilfe zur Selbsthilfe nach der Diagnose
876 / Bewilligungsjahr: 2021
Trotz fortschreitendem Sehverlust ein würdevolles und möglichst selbstständiges Altern ermöglichen, das ist das Ziel von Retina Suisse. Das Beratungs- und Informationsangebot der Organisation ist kostenlos und speziell auf die Situation der Betroffenen einer altersbedingten Makuladegeneration zugeschnitten. Es zeigt Möglichkeiten auf, den zunehmenden Sehverlust im Alltag zu bewältigen.
Projektbeschrieb
Netzhauterkrankungen sind der häufigste Grund, das Augenlicht zu verlieren. Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zählen sie noch zu den seltenen Krankheiten. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit. Ab 60 Jahren trifft es schon jeden zehnten und ab 70 jeden fünften Menschen in der Schweiz.
Die Folgen einer Sehbehinderung im Alter sind vielfältig und schwerwiegend. Sie gehen mit Depression und Einbussen der Selbstständigkeit einher. Hörschwächen und Gleichgewichtsstörungen können nicht mehr visuell kompensiert werden. Die Folgen sind Mobilitätsverlust, Isolation und Einsamkeit. Die Diagnose Makuladegeneration stellt betroffene Personen und ihre Angehörigen vor grosse Herausforderungen und sie müssen Massnahmen ergreifen, um die Selbstständigkeit zu erhalten. Um den Krankheitsverlauf im Alltag zu bewältigen, braucht es deshalb eine gute Beratung, die umfassend über die Krankheit und rehabilitative Möglichkeiten vermittelt.
Retina Suisse hat bei Patientinnen und Patienten nach der Diagnose eine Informations- und Versorgungslücke festgestellt. Sie soll mit dem Projekt «Hilfe zur Selbsthilfe nach der Diagnose Altersbedingte Makuladegeneration» geschlossen werden und dadurch die berufliche und gesellschaftliche Inklusion der betroffenen Personen erhalten. Dies geschieht durch Information, individuelle Beratung und regionale Selbsthilfegesprächsgruppen. Diese Massnahmen bilden das Fundament, auf dem die persönlichen Ressourcen im Selbstmanagement gegenüber der progressiven chronischen Krankheit entwickelt werden können. Das Beratungs- und Informationsangebot steht zudem ebenfalls Fachleuten der Altersarbeit zur Verfügung. Ebenso richtet sich das Projekt an medizinische Fachleute wie Ophtalmologen, Hausärzte und Neurologen, die als Zuweiser zentral sind für die Nutzung des Angebots von Retina Suisse.
Eckdaten
Trägerschaft | Retina Suisse |
Projektleitung | Stephan Hüsler, Geschäftsleiter |
Gesamtprojektkosten | CHF 198'700 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 95'000 |
Projektdokumentation | erscheint ca. 2024 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2021
Retina-Degeneration ist zu einem grossen Teil eine Krankheit der späten Lebensphase und sie schränkt die Lebens- und Wohnqualität der Betroffenen im Alter massiv ein. Bei der Bewältigung des sukzessiven Sehverlusts braucht es spezialisierte Beratung. Hier wird das kostenlose und niederschwellige Angebot von Retina Suisse nachhaltig wirksam. Damit dieses sehr spezifische Informations- und Beratungsangebot genug früh – idealerweise direkt nach der Diagnose – genutzt wird, muss es gleichermassen bei den Betroffenen wie bei den zuweisenden Stellen im Gesundheitswesen und in der Altersarbeit bekannt sein. Mit dem dreijährigen Projekt «Hilfe zur Selbsthilfe nach der Diagnose Altersbedingte Makuladegeneration» kann dies erreicht werden.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: ., 876, ZH
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Retina Suisse
Stephan Hüsler
Ausstellungsstrasse 36
8005 Zürich
E-mail: info@retina.ch