Betreuung plus – ambulante Betreuung / Begleitung aus einer Hand, Weinfelden
I-2016-001 / Bewilligungsjahr: 2016 / Abschlussjahr: 2018
«Betreuung plus» sind zusätzliche individuelle Betreuungsleistungen, welche die Spitex Mittelthurgau im Rahmen eines zweijährigen Pilotprojektes angeboten hat. Die Art der Leistung bestimmt und bezahlt der Kunde bzw. die Kundin selber. Damit ergänzt die Spitex-Organisation ihr bisheriges Leistungsspektrum nach dem Motto «alles aus einer Hand».
Projektbeschrieb
Die Spitex Mittelthurgau (SMT) ist eine nicht-profit-orientierte Spitex-Organisation. Zu ihrer Versorgungsregion gehören acht Gemeinden mit rund 27‘000 Einwohnern. Das Leistungsspektrum der Spitex Mittelthurgau umfasste bisher Pflegeleistungen gemäss KVG, hauswirtschaftliche Leistungen, die Koordinationsaufgaben des Entlastungsdienstes für pflegende Angehörige, des Mahlzeitendienstes sowie des Rotkreuz-Fahrdienstes. Es sind dies also vor allem Leistungen, die im Auftrag der Gemeinden den Bedarf abdecken. Im Pilotprojekt «Betreuung Plus» wurde dieses Angebot zu erweitert und ergänzt um sowohl bedarfs- als auch bedürfnisorientierte Leistungen anzubieten. Die Gemeinden der Versorgungsregion unterstützten den Aufbau des zweijährigen Pilotbetriebs mit zinslosen Darlehen. Die Dienstleistungen von «Betreuung plus» wurden jedoch nicht subventioniert. Mit dem ergänzenden Angebot von «Betreuung plus» wurde für das Spitex-Personal eine Möglichkeit geschaffen, auch auf komplexe Pflege- und Betreuungssituationen umfassend zu reagieren und gemeinsam mit dem Kunden oder der Kundin ein individuell angepasstes Betreuungspaket zusammenzustellen – «alles aus einer Hand». Die Leistungen wurden nach Arbeitsstunden abgerechnet und bei sehr zeitintensiven Einsätzen mit Kostenpauschalen. Die ersten Leistungen wurden Anfang 2016 erbracht. Im Sommer 2017 wurde die Pilotphase abgeschlossen. Rückblickend konnten stationäre Einweisungen verhindert oder verzögert werden. Jedoch konnten die Dienstleistungen von «Betreuung plus» noch nicht kostendeckend angeboten werden. Wichtige Erfahrungen wurden im Umgang mit den Schnittstellen zwischen den drei Leistungsbereichen Pflege, Haushalt und soziale Betreuung gesammelt.
Über den Projektverlauf gibt der evaluative Schlussbericht (2018, 30 Seiten) Auskunft. Er erklärt das Pilotprojekt sowie dessen Organisationsstruktur und seinen Verlauf. Zudem interpretieren die Autoren die Projektergebnisse im Kontext des Schweizer Gesundheitssystems. Dadurch kann der Bericht gleichermassen für die praktische Projekt- und Pflegepraxis wie auch für die gesellschaftspolitische Diskussion mit erhellenden Erkenntnissen aufwarten.
Eckdaten
Trägerschaft | Spitex Mittelthurgau, Dunantstrasse 12, 8570 Weinfelden |
Projektleitung | S.Kaulbach, E.Zürcher |
Finanzierungspartner | Spitex Mittelthurgau |
Gesamtprojektkosten | CHF 54'000 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 85'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2016
Eine niederschwellige ambulante Betreuung ist in vielen Fällen die Voraussetzung dafür, dass eine betagte Person in ihrem angestammten Umfeld verbleiben kann. Die Betreuungsleistungen müssen jedoch dem effektiven individuellen Bedarf entsprechen und dürfen die betroffene Person organisatorisch und finanziell nicht überfordern. Mit «Betreuung plus» kann die Spitex Mittelthurgau die Grundlagen schaffen für eine umfassende ambulante Versorgung aus einer Hand.
Kommentar zum Abschluss 2018
Die finanzielle Unterstützung ermöglichte eine Evaluation der Zuweisungsprozesse sowie der Zufriedenheit der Klienten mit den angebotenen Leistungen. Für die Spitex Mittelthurgau standen zwei Fragen im Fokus: Wie kann das neue Angebot in die bestehenden Leistungen integriert werden? Und lassen sich die Betreuungskosten («Betreuung plus») von den Kosten für Haushilfe und Pflege klar abgrenzen? Der vorliegende Bericht von Nursing Science & Care GmbH gibt Auskunft. Zudem wird am untersuchten Projektbeispiel ersichtlich, wie die Entwicklung integrativer Modelle ambulanter Betreuung- und Pflege durch die Rahmendbindungen des Gesundheitssystems herausgefordert wird.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: Spitex Mittelthurgau, I-2016-001, TG
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Esther Zürcher
Dunantstrasse 12
8570 Weinfelden
Tel. 058 346 22 22
E-mail: e.zuercher@spitex-mittelthurgau.ch
Susanne Steinemann
Dunantstrasse 12
8570 Weinfelden
E-mail: s.steinemann@spitex-mittelthurgau.ch