Circadiane Beleuchtung – Beleuchtungssysteme im Vergleich

Fünf Beleuchtungslösungen mit einer nichtvisuellen Wirkung wurden in einer vergleichenden Studie des Instituts Energie am Bau (FHNW) unter realistischen Einsatzbedingungen getestet. Im Fokus standen dabei die lichttechnischen Eigenschaften und nicht die medizinischen Wirkungen. Die Universitäre Altersmedizin im Felix Platter-Spital Basel stellte die Testräumlichkeiten zur Verfügung.

Projektbeschrieb

Licht ist ein wichtiger Zeitgeber für Körper und Psyche des Menschen. Die Lichtplanung sollte deshalb auch dieser nicht-visuellen Wirksamkeit des Lichts Rechnung tragen. Das Wissen in diesem Bereich nimmt derzeit stark zu und es werden Beleuchtungssysteme entwickelt, die durch die Veränderung von Lichtfarbe und Beleuchtungsniveaus im Tagesverlauf den Tag-Nacht-Rhythmus unterstützen sollen (circadianes Licht). Davon erhofft man sich insbesondere in der Pflege von älteren Menschen eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Viele Studien fokussieren auf den medizinischen Nutzen circadianer Beleuchtung. Die Studie des Instituts Energie am Bau (IEBau) der Fachhochschule Nordwestschweiz widmet sich dagegen den lichttechnischen Aspekten, die entscheidend sind für die Praxistauglichkeit in der Pflegepraxis. Dafür wurden in Patientenzimmern des Felix Platter-Spitals Basel fünf Beleuchtungssysteme unter realistischen Einsatzbedingungen getestet um folgende Forschungsfragen zu beantworten:

Weitere Faktoren, die für oder gegen die praktische Anwendung einer «circadianen» Beleuchtungslösung sprechen können, sind ihre Kosten, ihre Installation und ihre Bedienbarkeit. Das Institut Institut Energie am Bau (IEBau) führt eine entsprechende Untersuchung in Patientenzimmern des Felix Platter-Spitals Basel durch. Folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden:

· Wie sind die Leuchten programmiert und gibt es Unterschiede in der Programmierung? 
· Wie lässt sich die nicht-visuelle Wirkung messen? 
· Wie verändern die einzelnen Leuchten die Farbwiedergabe im Raum? 
· Werden die Patienten geblendet? 
· Erreicht die Beleuchtung die vorgeschriebenen Beleuchtungsstärken? 
· Haben die Leuchtmittel eine erhöhte Wärmeabgabe? 
· Wie hoch ist der Elektrizitätsbedarf der Beleuchtungslösung? 
· Wie hoch sind der Unterhaltsaufwand und die Anschaffungskosten der Beleuchtungslösung? 
· Welchen Einfluss haben Installation und Bedienung auf die Anwendungstauglichkeit in der Praxis?

Die an der Studie beteiligten Firmen stellten die Leuchten bereit und waren um deren Installation und Einrichtung besorgt. Neben den Messungen wurde eine Personalbefragung über den praktischen Einsatz der Beleuchtungslösung durchgeführt. Die Resultate der Studie sind an Lichtplaner, Hersteller von Leuchten, Bauträger und Betreiber gerichtet und werden in entsprechenden Fachblättern veröffentlicht und diskutiert.

Der Projektschlussbericht von Dr. Ing. Caroline Hoffmann (2016, 39 Seiten) gibt aus technisch-praktischer Perspektive einen Überblick über die Versuchsanlage und resümiert die Erkenntnisse aus Planung und Betrieb der verschiedenen Beleuchtungslösungen sowie die Ergebnisse der Messungen und Befragungen. Er kann hier als Download bezogen werden.

Dokumentation

Dokumentation 2016

Beleuchtungen und ihre nichtvisuellen Wirkungen

Eckdaten

  • Projektleitung

    Dr.-Ing Caroline Hoffmann

  • Partnerorganisationen

    Derungs Licht AG 
    OSRAM AG
    RD Leuchten AG
    TRILUX GmbH & Co. KG 
    Universitäre Altersmedizin, Felix Platter-Spital

  • Projektlaufzeit

    2014–2016

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 90'000

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 70'000