Generationenhaus Papillon: Leben, Betreuen und Pflegen im Grosshaushalt
I-2015-027 / Bewilligungsjahr: 2015 / Abschlussjahr: 2018
Das Generationenhaus Papillon verbindet Wohnungen mit Dienstleistungen, Pflegeplätze, Ferienbett, interne Spitex, Tageskinder und Gastronomie mit der Heimleiterfamilie Herren. Das Modell funktioniert seit über 10 Jahren.
Projektbeschrieb
Seit 2005 führt das Ehepaar Herren ihr Generationenhaus – ursprünglich im bernischen Heimenschwand und seit 2017 in der benachbarten Gemeinde Linden. Das Konzept des Generationenhauses baut auf der Idee der Grossfamilie auf:
Mehrere Generationen leben unter einem Dach und helfen sich gegenseitig. So wohnen im Generationenhaus neben den Herrens mit ihren drei Kindern auch Senioren und teilweise pflegebedürftige Menschen. Zum Angebot gehören zudem Tagesplätze für Kinder, deren Eltern berufstätig sind. In Linden konnten zudem endlich die gewünschten Alterswohnungen ins Haus integriert werden. Es entstanden sechs Wohnungen zwischen 40 und 75 Quadratmetern. Sie werden ergänzt durch drei Pflegezimmer im Haus, ein weiteres Zimmer, in dem pflegebedürftige Menschen Ferien verbringen können sowie durch ein B&B-Angebot für Touristen. Im zum Generationenhaus umgenutzten ehemaligen Gasthof befindet sich zudem ein Bistro und ein eigener SpitexDienst.
Abgerundet wird das Angebot durch gemeinsam genutzte Räume wie einen Wintergarten mit Blick auf den halböffentlichen Kinderspielplatz, ein Fitnesszimmer und die Waschküche. Ein Demenzgarten ist fertig geplant und wird als nächstes grösseres Projekt umgesetzt. Um das familiäre Zusammensein zu fördern, treffen sich sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner des Generationenhauses fünf Mal pro Woche zum Mittagessen und «Zvieri».
Der Erfahrungsbericht (2018, 42 Seiten) gibt einen bildhaften Einblick in den Alltag eines echten Generationenhauses. Mehr Informationen zum Vorgehen bei der Umnutzung des ehemaligen Gasthofs finden Sie im Age-Dossier 2017 «Alte Gebäude altersgerecht umnutzen». Im Praxis-Porträt zeigen wir auf, wie sich die Ursprungsideen im Praxis-Alltag entwickelt haben.
Eckdaten
Trägerschaft | Martina und Lukas Herren |
Projektleitung | Martina und Lukas Herren |
Architektur / Berater | Fritz Jöhr |
Weitere Berater | Michael von Känel / Rechtliches und Finanzen |
Finanzierungspartner | Raiffeisenbank Oberes Emmental |
Gesamtprojektkosten | CHF 2'450'000 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 300'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2015
Das Generationenhaus Papillon mag mit seinem intergenerativen Betreuungs- und Wohnkonzept ein Nischenangebot für spezielle Wohnbedürfnisse sein. Doch tragen solche privaten Betreuungsansätze einerseits zur Vielfalt der Wohnformen im Alter bei, andererseits sollten sie als alternative und ergänzende Betreuungsmodelle genauer betrachtet und diskutiert werden. Dass sie grundsätzlich funktionieren können, belegt die zehnjährige Betriebsgeschichte des Generationenhauses Papillon. Nach Projektabschluss wird der Schlussbericht über das erste Betriebsjahr am neuen Standort des Generationenhauses Papillon Auskunft geben.
Kommentar zum Abschluss 2018
Im ehemaligen Restaurant Kreuz in Linden hat das Generationenhaus Papillon ihren facettenreichen Betrieb im Frühjahr 2017 aufgenommen. Der gelebte Alltag wird durch viele Bilder im Schlussbericht deutlich. Er macht auch auf die schwierigen gesetzlichen Rahmenbedingungen aufmerksam, die wie klobige Steine im Weg dieser Art von alternativen Wohn- und Betreuungsformen liegen. Mit kurzen, aber prägnanten Sätzen wird auch die gängige Praxis hinterfragt. Der Bericht berührt und erstaunt. Das Generationenhaus Papillon bewegt sich entlang einer Normalität, an die man sich erstmal wieder erinnern muss. Lesen Sie selber.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: Generationenhaus Papillon, I-2015-027, BE
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Martina und Lukas Herren
Tel.: 033 453 02 22
generationenhaus@gmx.ch
www.generationenhaus-papillon.ch