Generationensiedlung «Wohnen im Bethlehem», Immensee

I-2013-039 / Bewilligungsjahr: 2013 / Abschlussjahr: 2021

«Wohnen im Bethlehem» bietet Wohnraum für unterschiedliche Generationen, Lebensstile und Lebensformen. Die Siedlung will im Bezirk Küssnacht eine verbindende Funktion übernehmen. Mit partizipativen Prozessen konnten auch ältere Menschen vom Siedlungskonzept überzeugt werden, das sich ausserhalb ländlicher Konventionen bewegt.

Projektbeschrieb

Die Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB) realisierte zwischen 2012 und 2021 die erste Etappe der Siedlung «Im Bethlehem» in Immensee bei Küssnacht am Rigi. Die SMB ist eine Gemeinschaft apostolischen Lebens von Priestern und Brüdern, die sich zum missionarischen Dienst zusammengeschlossen haben. Das Mutterhaus, in dem die Missionare ihren Lebensabend verbringen, befindet sich auf dem Areal der Siedlung. Die SMB reagiert mit dem Projekt «Im Bethlehem» auf das lokale Bedürfnis nach bezahlbaren Wohnungen insbesondere für Familien und Senioren im Bezirk. «Im Bethlehem» ist aber mehr als bezahlbare Wohnungen: Es ist auch das künftige Mutterhaus der Missionare, und es bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Wohnumfeld, das Gemeinschaftlichkeit, Nachbarschaft und Toleranz fördert. Die SMB und der Bezirk haben das Projekt dazu genutzt, die Angebotsentwicklung im Bereich Wohnen im Alter voranzutreiben.

Das Projekt umfasst rund 180 Wohnungen und diverse Gewerbeflächen. Es wird in mehreren Etappen realisiert. Zur ersten Etappe zählen 51 Wohnungen. Mit der ersten Etappe entsteht rund um den «Bethlehemhof», der mit Teilen des alten Mutterhauses bestehen bleibt, das Zentrum der Überbauung. Dieses eigentliche Herz soll über das Areal hinaus ausstrahlen. Zusätzlich zum breiten Wohnungsmix, der sich durch eher knappe Wohnflächen auszeichnet, werden auch zuschaltbare «Jokerzimmer» mit Nasszellen, Hobbyräume und Gästezimmer vermietet. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben Zugang zu einem Gemeinschaftsraum, einer Sauna, einer Werkstätte, einem Theatersaal und weiteren Gemeinschaftsflächen. Weiter profitieren sie von der Nähe zum Bistro der SMB, zur Kinderbetreuung, zur Lingerie, zum Hofladen und zu weiteren Dienstleistungen.

Der SMB bereitete den Vermietungsprozess im Rahmen eines sorgfältigen Informations- und Partizipationsprozesses vor. Dadurch gelang es ihm, das Projekt zu positionieren und Interessierte aus dem Bezirk und dem weiteren Umfeld an das Siedlungskonzept heranzuführen. Dieser Prozess führte dazu, dass die Wohnungen am Schluss sehr schnell vermietet werden konnten. Zudem trug er entscheidend dazu bei, dass die erwünschten Zielgruppen – zu denen insbesondere auch Senioren zählen – gut erreicht wurden. Die Interessenten erhielten genügend Zeit, sich mit dem für den ländlichen Raum unkonventionellen Nutzungskonzept und einem allfälligen Umzug auseinanderzusetzen.

Das Siedlungsmodell und der Projektprozess sind im Schlussbericht (2021, 21 Seiten) beschrieben. Insbesondere mit Blick auf die Erstvermietung von Wohnungen an ältere Menschen ist die Publikation inspirierend.

Eckdaten

TrägerschaftVerein Missionshaus Bethlehem, 6405 Immensee
PartnerorganisationenBezirk Küssnacht
Architektur / BeraterBüro Lüscher Bucher Theiler Architekten, Luzern
Weitere BeraterZimraum, Joëlle Zimmerli, Zürich
Gesamtprojektkosten CHF 30'600'000
Beitrag der Age-StiftungCHF 320'500

Kommentar der Age-Stiftung

Kommentar zur Bewilligung 2013

Das Projekt «Wohnen im Bethlehem» entwickelt neue Wohnlösungen im Kontext des eher ländlichen Lebensstils. Die Planung, die Einbindung der Bevölkerung, die starke Kooperation mit der Gemeinde und nicht zuletzt die Etappierung des Projekts zeugen vom starken Willen, eine möglichst hohe Passung zum gewachsenen und wachsenden Umfeld der umliegenden Orte zu erreichen. Bestehende Ressourcen und Elemente des Standorts werden genutzt und konzeptuell eingebunden. Der vom Verein Missionshaus Bethlehem gewählte Entwicklungsprozess ist bemerkenswert und wird durch die Age-Stiftung unterstützt. In ihrer Schlussdokumentation werden die Verantwortlichen den Entwicklungsprozess und die entstandenen Konzepte abbilden und kommentieren. Die Dokumentation wird zu gegebener Zeit auf dieser Seite zur Verfügung gestellt. 

Kommentar zum Abschluss 2021

Trotz Einsprachen, die das Projekt zu Beginn erheblich verzögert hatten, konnten seine guten Ansätze im rollenden Prozess umgesetzt werden. Obwohl die Corona-Pandemie die Weiterführung der Partizipation fast verunmöglichte, trugen die Bemühungen der vorangegangenen Jahre Früchte: die Wohnungen der ersten Etappe wurden grösstenteils auf Anhieb an das aufgebaute Netzwerk vermietet, ganz ohne Werbeaktivitäten. Bemerkenswert ist insbesondere, dass viele ältere Bewohnende gewonnen werden konnten und – bis auf eine Person – alle ohne Umwege bei ihrer Entscheidung geblieben sind. Die frühe Einbindung der Bevölkerung, das Zugänglichmachen über verschiedene Kanäle sowie das konsequente Erwartungsmanagement zahlten sich aus und haben für andere Projekte Vorzeigecharakter. 

Bilder

Materialien zum Projekt

Profil

Matrix: Bethlehem, I-2013-039, SZ

BethlehemI-2013-039
Vorsorge (Sicherheit)Wohntypus (Autonomie)
Pflege
Hilfe & Betreuung
Soziale Einbindung
Wohnung
PrivatOrganisiertInstitutionell

Schwerpunkte

Stationäres Wohnen
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Kontakt

28.06.2021

Stefan Kaiser (1. Etappe)
Husmattweg 27
6402 Merlischachen
Tel G: 041 854 80 80
Tel M: 079 642 02 04
E-Mail: stefan.kaiser@metallplan.ch