Homebase in Pratteln – Günstige Wohnungen, flexible Grundrisse, selber ausbauen, ökologisch

Günstige, altersgerechte Wohnungen dank ökologischer Bauweise und reduziertem Innenausbau: Dieses Konzept soll in diesem genossenschaftlichen Wohnprojekt in Pratteln realisiert werden. Im Rahmen eines partizipativen Prozesses soll das Grundkonzept an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden. 

Projektbeschrieb

Allzu oft wird altersgerechte Bauweise mit baulichen Mehrkosten und erhöhten Mieten verbunden. Einen anderen Weg wählt die Genossenschaft Homebase. Auf dem Areal der alten Coop-Verteilzentrale in Pratteln (BL) will sie das Konzept des heizungsfreien Gebäudes umsetzen und rund 100 Wohneinheiten realisieren. Die 80 Zentimeter dicken Wände speichern im Winter die Abwärme, die von der Sonne, den dort wohnenden Menschen und den vorhandenen elektrischen Geräten ausgeht. Eine automatische Fenster-Lüftung sorgt für Frischluftzufuhr. Mit dieser Bauweise kann ein CO2-freier Betrieb ermöglicht werden. 

Damit die Mieterinnen und Mieter ihre Räumlichkeiten individuell aufteilen können, sieht die Genossenschaft ein reduziertes, aber funktionales Ausbaukonzept vor. Die Wohnungen sollen in einem bezugsfertigen schlichten Ausbau übergeben werden. Das vereinfacht auch die Anpassung des Wohnraumkonzepts, wenn sich im Alter die Bedürfnisse im Wohnalltag verändern. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen zudem selbst entscheiden, wie viel sie in den Wohnstandard investieren. Die Genossenschaft bietet Einzelpersonen und Gruppen an, sie im Entscheidungsprozess zum Ausbau der Wohnung zu begleiten. Später soll jeder Haushalt, der eine Wohnung bezieht, das Anrecht auf Beratung beim Ausbau erhalten. Der Minimalausbau durch den Wohnbauträger soll nicht zuletzt in reduzierte Mietkosten münden und finanzielle Freiheit bringen. Menschen, die auf günstige Mieten angewiesen sind, fehlt oft das Eigenkapitel zum Erwerb der genossenschaftlichen Anteilscheine. Homebase sieht deshalb vor, Wohnungen auch in Kooperation mit Gemeinde oder Institutionen abzugeben. Diese Wohnungen können dann über die institutionellen Genossenschafter an die entsprechende Klientel weitervergeben werden. 

Eine Wohneinheit umfasst ca. 35 m2 Nutzfläche, wobei mehrere Einheiten zusammengelegt werden können. Dadurch werden gemeinschaftlich orientierte Clusterwohnungen, aber auch Wohngruppen ermöglicht. Welche Kombinationen gefragt sind und welche Bedürfnisse hinsichtlich des Ausbaus, der Altersmischung und des Wohnens im Alter bestehen, soll im Rahmen eines Partizipationsprozesses eruiert werden, der in der Phase des Vor- und Bauprojekts stattfindet und das architektonische Projekt validiert. Der Partizipationsprozess dient zudem der Sensibilisierung. Wer sich für das Konzept interessiert, kann sich langfristig auf einen Umzug einstellen. Angesprochen werden deshalb auch Senioren, die offen, aber noch nicht bereit sind für einen Umzug. Die Genossenschaft Homebase möchte zudem Einzelpersonen und Gruppen dabei aktiv unterstützen, sich zu vernetzen. Im Wohnalltag sollen die Architektur des Gebäudes und die genossenschaftliche Struktur des Wohnmodells nachbarschaftliche Begegnungen fördern. Kontakte werden mit dem breiten Laubengang, der auch als Balkon für die Wohnung dient, sehr niederschwellig ermöglicht. Kontakte können mit Öffnung und Schliessung von Verbindungstüren intensiviert werden oder den Rückzug erlauben. Dadurch werden alleinstehende ältere Menschen unterstützt, sich in die vielfältige Gemeinschaft zu integrieren.

Eckdaten

  • Trägerschaft

    HOMEBASE Genossenschaft

  • Projektleitung

    HOMEBASE Genossenschaft

  • Partnerorganisationen

    Weitere Beteiligte: Zentrale Pratteln

  • Projektlaufzeit

    2021–2026

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 25 Mio.

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 190’000