Leben im Dorfzentrum – Alterswohnungen Rosengärtli Amden

I-2015-014 / Bewilligungsjahr: 2015 / Abschlussjahr: 2018

Mitten im Dorf Amden sind preisgünstige Alterswohnungen entstanden. Für die Mieterschaft wurde als erste Anlaufstelle vor Ort ein Hauswartehepaar eingesetzt. Durch eine unterirdische Verbindung erreicht man direkt die Dorfbäckerei mit zugehörigem Bistrot, das den Bewohnerinnen und Bewohnern als Treffpunkt und Versammlungsort dient.

Projektbeschrieb

Die Alterswohnungen Rosengärtli ermöglichen es älteren Einwohnern in Amden zu bleiben und lange selbstständig zu wohnen. Entsprechend stammen viele Mieterinnen und Mieter ursprünglich aus der Gemeinde. Ein Hauswartehepaar begleitet die Bewohnerinnen und Bewohner im Alltag und ist erste Kontaktstelle. Im Dorf Amden führen die meisten Wege steil aufwärts oder abwärts. Umso wichtiger ist die zentrale Lage der neuen Wohnhäuser, nahe dem öffentlichen Verkehr, den Läden, der Post und der Bank.

Die 26 günstigen und altersgerechten Genossenschaftswohnungen für Mieter ab 50 Jahren sind auf zwei Häuser verteilt. Es werden neun 2.5-Zimmer-, dreizehn 3.5-Zimmer- und vier 4.5-Zimmer-Wohnungen gebaut. In einem der Häuser ist für Besucher und Gäste ein Studio integriert. Einen Gemeinschaftsraum hat man nicht integriert, denn die Siedlung verfügt über eine veritable Alternative: Die Bewohnerinnen und Bewohner erreichen durch eine unterirdische Verbindung direkt die Bäckerei-Konditorei im Nachbarhaus. Ein guter Ort für spontane und geplante Treffen.

Bauprojekte sind in Bergregionen in der Regel teurer als im Flachland. Dennoch sind die Wohnungen vergleichsweise günstig, da sich die Mieten am Modell der Kostenmiete orientieren und die Genossenschaft Wert auf eine schlanke Organisationsstruktur legt. Nicht zuletzt profitierte das Bauprojekt von viel ehrenamtlichem Engagement. Dasselbe gilt für den Betrieb durch die Genossenschaft Alterswohnungen Linth.

Das Bauprojekt ist ein Beispiel für konstruktive Kooperation: Bauherrin und Betreiberin der Alterswohnungen Rosengärtli ist die Genossenschaft Alterswohnungen Linth (GAW Linth). Das Bauland wurde von der lokalen Stiftung Albert Böni-Opawsky im Baurecht zur Verfügung gestellt. Zudem hat sie ebenso wie die Gemeinde Amden Genossenschaftsanteile erworben.

Das Bauprojekt, seine Organisationsstruktur sowie das Betriebskonzept und seine Umsetzung im ersten Jahr nach Bezug sind in einer mit Bildern, Plänen und Interviews angereicherten Dokumentation beschrieben (2018, 48 Seiten).

Eckdaten

TrägerschaftGenossenschaft Alterswohnungen Linth
8752 Näfels
Tel. 055 610 26 66, gawlinth@bluewin.ch
ProjektleitungFranz Landolt
PartnerorganisationenStiftung Albert Böni-Opawsky
Architektur / BeraterArch. Simon Rakeseder, Amden
Bauführer Fritz Landolt, Näfels
GesamtprojektkostenCHF 8'400'000, reine Baukosten, da Land im Baurecht
Beitrag der Age-StiftungCHF 250'000

Kommentar der Age-Stiftung

Kommentar zur Bewilligung 2015

Für die älteren Einwohner der Gemeinde Amden sind die neuen Wohnungen eine echte und attraktive Alternative. Die Lage ist privilegiert und die zentrale Lage bringt erkennbare Vorteile für die selbstständige Haushaltsführung, die an diesem Ort auch in der fragilen Altersphase noch funktionieren kann. Das Bauprojekt Alterswohnungen Rosengärtli in Amden ist jedoch auch ein Beispiel für wirksame öffentliche Kommunikation und sinnvolle Vernetzung. Mit der GAW Linth hat die Landbesitzerin eine engagierte Partnerorganisation gefunden, die wertvolle Erfahrungswerte mitbringt und einen soliden Betrieb zu sozial und finanziell tragbaren Konditionen garantiert. Die Gemeinde Amden anerkennt den Wert des Projekts für ihre zukünftige Versorgungsstruktur und engagiert sich entsprechend. Durch eine aktive Kommunikation mit der Bevölkerung und mit den unmittelbaren Nachbarn ist das Projekt breit abgestützt und gut akzeptiert. Viele Gemeindeeinwohner haben Anteilscheine gezeichnet. Einsprachen gab es keine. Das nahe gelegene Gewerbe wurde rechtzeitig in die Planung mit einbezogen, wodurch Synergien genutzt werden können, die dem Projekt Mehrwert verleihen. Arbeiten wurden im Dorf selbst oder in der Region vergeben.

Kommentar zum Abschluss 2018

Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine kluge Vernetzung in Verbindung mit aktiver Kommunikation dazu beitragen, gute Projekte auch in Kernzonen umzusetzen. Im Schlussbericht berichten die beteiligten Akteure über den Projektverlauf und geben in klaren Worten Auskunft, wie sie selbst im Planungs- und Bauprozess ihre Rollen, Kompetenzen und Verantwortungen wahrgenommen haben bzw. wie sie diese im späteren Betrieb definieren und ausfüllen. 

Bilder

Profil

Matrix: AW Amden, I-2015-014, SG

AW AmdenI-2015-014
Vorsorge (Sicherheit)Wohntypus (Autonomie)
Pflege
Hilfe & Betreuung
Soziale Einbindung
Wohnung
PrivatOrganisiertInstitutionell

Schwerpunkte

Organisiertes Wohnen
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23.02.2018