SpiTaWo Rankmatte, Spitex, Tagesheim und Wohnungen in Langenthal
I-2015-038 / Bewilligungsjahr: 2015 / Abschlussjahr: 2018
Ein Spitex-Zentrum, ein Tageszentrum und eine betreute Wohnung für temporäre Aufenthalte bilden eine lückenlose Versorgungskette. Dieses Dienstleistungsmodell hat die Spitex Oberaargau AG gemeinsam mit dem Tageszentrum TABEO und der neu gegründeten der SpiTaWo AG in ihrem neuen Dienstleistungsgebäude in Langenthal aufbaut.
Projektbeschrieb
Als die Spitex Oberaargau AG 2012 mittelfristig den Umzug in ein neues Dienstleistungsgebäude plant und auch das Oberaargauer Tageszentrum für Betagte TABEO über einen Standortwechsel nachdenkt, sehen die beiden Organisationen nicht nur Synergiemöglichkeiten. Vielmehr erkennen sie die Chance, eine Lücke in der Altersbetreuung zu schliessen: Pflege- und Betreuungssituationen, die kurz vor oder in der Eskalation stehen, sollen durch ein umfassendes und lückenloses Angebot vermieden werden.
Neben den ambulanten Dienstleistungen der Spitex und den Tageplätzen im TABEO wird eine Pflegewohnung mit drei Pflegezimmern für temporäre Aufenthalte gegründet. Sie bildet als gemeinnützige Aktiengesellschaft «SpiTaWo» eine selbstständige Organisationseinheit. Zwei weitere Pflegezimmer des SpiTaWo werden in das Tageszentrum integriert. Alle drei Organisationen ziehen 2015 in das neue Dienstleistungsgebäude und stimmen ihre Betreuungs- und Pflegeleistungen aufeinander ab. So entsteht eine lückenlose Versorgungskette mit fliessenden Übergängen. Folgende Dienstleistungen werden angeboten:
Pflege bieten die Spitex und die SpiTaWo rund um die Uhr an. In der Pflegewohnung haben auch palliative Situationen Platz. Pflegerische Grundleistungen werden auch im Tageszentrum TABEO angeboten. Ergänzt wird das Angebot durch Zusatzdienstleistungen wie Fusspflege oder Coiffeur-Leistungen. In der Pflegewohnung werden die Aufgaben der Hotellerie wahrgenommen (Belegungsplanung, Verpflegung, Wäsche, Reinigung etc.). Für die Gäste von TABEO und SpiTaWo gibt es ein Aktivierungsprogramm.
Die neuen Büro-, Schulungs- und Beratungsräume des Dienstleistungs- und Kompetenzzentrums der Spitex Oberaargau sind die Basis für eine gute und durchlässige Organisation. Der Empfang und das Sekretariat dienen den drei Organisationen als Triage-Stelle. Es werden sowohl fachliche wie personelle Synergien genutzt. Die Administration der drei Organisationen wird zentralisiert abgewickelt. Hier hat sich die Komplexität der internen Verrechnung als Kernherausforderung entpuppt.
Der Schlussbericht (2018, 19 Seiten) beschreibt die Planung sowie die Umsetzung der neuen zentralisierten Versorgungsangebote und zieht ein Fazit nach den ersten 16 Betriebsmonaten. Wo die Herausforderungen in der Organisationsstruktur und im koordinierten Betrieb der Angebote liegen wird dabei klar aufgezeigt.
Eckdaten
Trägerschaft | Spitex Oberaargau AG / TABEO |
Projektleitung | Sigrun Kuhn-Hopp |
Partnerorganisationen | s. oben |
Architektur / Berater | Ducksch & Anliker AG |
Gesamtprojektkosten | rund CHF 650'000 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 150'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2015
Die Spitex Oberaargau AG gestaltet und entwickelt das ambulante Versorgungsmodell aktiv und mit kreativen Lösungsansätzen weiter. Ihr Projekt SpiTaWo fördert die Durchlässigkeit vom autonomen zum ambulanten und teilstationären Wohnen. Die Betriebs-, Finanzierungs- und Abrechnungsbedingungen dafür müssen mit dem Kanton und den Kostenträgern ausgehandelt und festgelegt werden. Das verlangt nach neuen Lösungsansätzen, die auch für andere Projekte der integrierten Versorgung leitend sein können. Der Schlussbericht wird deshalb nicht nur das kreative Betriebsmodell der Spitex Oberaargau AG dokumentieren, sondern auch die finanztechnischen Aspekte beleuchten. Der Schlussbericht zum Projekt SpiTaWo Rankmatte wird nach den ersten zwei Betriebsjahren verfasst. Über die Publikation informiert der Newsletter der Age-Stiftung.
Kommentar zum Abschluss 2018
Eine durchlässige Versorgungskette bilden – das war die Grundidee des neuen Betriebsmodells, das in den Räumlichkeiten der Rankmatte im September 2016 operativ wurde. Der Bericht gibt summarisch Auskunft über den Start am neuen Ort und die notwendigen Anpassungen. Dargelegt wird auch die Kostenstruktur der Angebote, die sich in einem herausfordernden Umfeld bewegt und deren Entwicklung eng verfolgt werden muss. Der jeweils aktuellste Stand müsste direkt bei der Geschäftsführerin der Spitex Oberaargau in Erfahrung gebracht werden. In den 18 Monaten der Pilotphase hat sich gezeigt, dass eine Nachfrage nach dem temporären Angebot besteht. Nach den ersten 8 Betriebsmonaten sank die monatliche Belegungsrate nicht mehr unter 80%. Temporäre Pflegeplätze sind durch eine hohe Belegungsfluktuation geprägt. Der Bericht bestätigt, dass deshalb im Vergleich zur Langzeitpflege ein bedeutend höherer administrativer und organisatorischen Aufwand entsteht. Diese Mehrkosten verlangten auch hier nach einer Anpassung der Finanzierung.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: SpiTaWo, I-2015-038, BE
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Spitex Oberaargau AG / TABEO
Sigrun Kuhn-Hopp
Tel.: 062 922 20 21
s.kuhn@spitexoberaargau-ag.ch