Sturzsensor AIDE-MOI – von Testphase zum Markteintritt
I-2017-057 / Bewilligungsjahr: 2017 / Abschlussjahr: 2019
Der Sturzsensor AIDE-MOI alarmiert bei einem Sturz automatisch eine Vertrauensperson. Diese zusätzliche Sicherheit kann die Selbstständigkeit sturzgefährdeter Menschen erhöhen. Die finale Testphase dieses Technologie-Projekts bis zum Markteintritt diskutieren die Ingenieure im Schlussbericht.
Projektbeschrieb
Im hohen Alter nimmt das Sturzrisiko zu. Notrufsysteme können dann für zusätzliche Sicherheit sorgen. Bei vielen Systemen ist jedoch eine Aktion der gestürzten Person erforderlich. Sie muss also bei Bewusstsein sein und das Gerät korrekt bedienen. Eine Lösung, die im Notfall selbstständig einen Notruf absetzt, bietet das an der Berner Fachhochschule entwickelte System «AIDE-MOI». Dabei wird ein Sensor mit ergonomischem Design und wasserdichtem Gehäuse direkt auf der Haut getragen. Die Sturzerkennung des Sensors sorgt dafür, dass automatisch Hilfe gerufen wird. Der Sensor kann über eine Woche jederzeit am Körper belassen werden, ist für Drittpersonen nicht sichtbar und schränkt die Autonomie der Trägerperson nicht ein.
Um das System an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen, wurden früh Seniorinnen und Senioren in die Entwicklung von AIDE-MOI einbezogen und mehrere Befragungen durchgeführt. Einige fanden nach einer Anwendungsphase statt, in welcher die Benutzerinnen und Benutzer einen Prototyp des Sensors einsetzten. Die Erkenntnisse daraus bildeten die Grundlage für die Weiterentwicklung der Hardware und Software sowie verschiedener Anwendungsvarianten des Systems.
Die Entwicklungsphase von AIDE-MOI bis 2017 wurde im Rahmen eines Förderprojekts dokumentiert. Der Bericht (2017, 36 Seiten) steht zum Download zur Verfügung. (Projektübersicht)
Über die darauffolgende Phase der Firmengründung und der Weiterentwicklung bis zur Markteinführung informiert der zweite Bericht (2019, 24 Seiten), der hier als Download zur Verfügung steht. Er vervollständigt die Dokumentation, die den Gesamtprozess von der Idee bis zur Markteinführung des Produkts nachgezeichnet. Dadurch wird ein konkreter Einblick ermöglicht, der insbesondere für Entwickler neuer Technologien und Start-ups erhellend und hilfreich ist.
Eckdaten
Trägerschaft | AIDE-MOI, Junkerngasse 26, 3011 Bern |
Projektleitung | Tobias Meerstetter |
Partnerorganisationen | Berner Fachhochschule BFH |
Finanzierungspartner | Age-Stiftung, INVENTUS BERN - Stiftung |
Gesamtprojektkosten | CHF 135’000 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 45’000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2017
Im Forschungsfeld der Sensortechnologien herrscht grosse Aktivität. Der Schritt vom Prototyp zum alltagstauglichen und marktfähigen Produkt stellt jedoch für viele Entwickler eine Hürde dar – eine Hürde, die oft verhindert, dass höchst hilfreiche Technologien jemals zur Anwendung gelangen. Ist die Markttauglichkeit des Produkts erreicht, müssen die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Markteintritt geschaffen werden. Von den Erfahrungen der Projektverantwortlichen in diesem Prozess bis zum Markteintritt sollen im Gegenzug auch andere Entwickler profitieren.
Kommentar zum Abschluss 2019
Die Erreichung des Endnutzers ist im Bereich der Sensortechnologie nicht einfach – dies zeigt der Werdegang des Produktes AIDE-MOI. Nach mehreren Entwicklungsschritten und wiederholten Usability-Tests mit den Nutzern kam es zum Markteintritt. Bei diesem hat sich die ursprüngliche Idee eines Sturzsensors zur Förderung der Selbstständigkeit alleinlebender Personen zur Anwendung im Alters- und Pflegeinstitutionen entwickelt. In diese Richtung gehen die weiteren Optimierungen des Produktes.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: AIDE MOI Business, I-2017-057, BE
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Tobias Meerstetter
Junkerngasse 26
3011 Bern
Tel.: 079 535 79 09
E-mail: tobias.meerstetter@aidemoi.ch