Unterstützte Wohnautonomie – Zopfmatte Suhr

Die Zopfmatte ist eine für ältere Personen optimierte Genossenschaftssiedlung. Baulich und sozial wird selbstständiges Wohnen bis ins hohe Alter unterstützt. Neben zertifizierter altersgerechter Architektur bieten das moderierte Nachbarschaftsnetzwerk und ein Kontaktteam vor Ort die Grundlage dafür.

Projektbeschrieb

In der Überbauung Zopfmatte möchte die Genossenschaft LEBENsuhr älteren Menschen Wohnraum anbieten, der ihnen ein möglichst langes und selbstständiges Leben in der Aargauer Gemeinde Suhr ermöglicht. Die Siedlung umfasst ein Haus mit 26 Eigentumswohnungen und ein Haus mit 30 Mietwohnungen (2½ bis 4½ Zimmer). Die Eigentümer zeichnen, wie die Mieter Genossenschaftsanteile. 

Die Zopfmatte weist verschiedene Besonderheiten auf, die zur Förderung des alternsgerechten, individuellen und selbstbestimmten Wohnens beitragen. Sie gehören zum Konzept der «unterstützten Selbstständigkeit», welches die Genossenschaft der Planung und dem Betrieb der Überbauung Zopfmatte zugrunde gelegt hat: Die zentral gelegene Siedlung Zopfmatte ist hindernisfrei gebaut und LEA-zertifiziert (Stufe LEA 3). Sie verfügt über einen öffentlich zugänglichen Gemeinschaftsraum mit Kaffeebar, Treppenhäuser mit Tageslicht, Begegnungsnischen mit Sitzgelegenheiten, Wasch-Lounges und eine gemeinschaftliche Dachterrasse. Alle Wohnungen sind mit den Vorinstallationen für einen Anschluss ans Notrufsystem ausgestattet. Läden, Restaurants und ÖV sind in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar. Die Aussenräume der Siedlung sind der Bevölkerung offen zugänglich. Deshalb ist die Überbauung Zopfmatte bereits heute ein lebendiger und vernetzter Teil im Gemeindeleben von Suhr. 

Eine tragende Säule des Betriebskonzepts ist das Kontakt-Team, das den Bewohnerinnen und Bewohner nach Bedarf im selbstständig gelebte Alltag Unterstützung anbietet. Das Team wird durch eine von der Genossenschaft angestellte Kontaktperson koordiniert. Sie ist an mehreren Tagen pro Woche vor Ort präsent und fungiert als Informations- und Anlaufstelle für die Bewohnerschaft. Dazu wurde ein Kontaktbüro eingerichtet, wo man unkompliziert mit seinem Anliegen vorbei gehen kann. Eine Bewohnerin und ein Bewohner ergänzen das Kontaktteam. Sie übernehmen einige Hauswartfunktionen und sind ebenfalls Ansprechpersonen. Finanziert wird das Kontaktteam durch eine monatliche Pauschale, die jeder Haushalt zu entrichten hat. Für Pflegeaufgaben ist, wie andernorts auch, die Spitex zuständig. Sie hat in der Zopfmatte ihren Standort hat. 

Ein weiterer tragender Pfeiler der Zopfmatte ist das soziale Zusammenleben. Das Kontaktteam fördert deshalb Aktivitäten und Begegnungen unter den Bewohnerinnen und Bewohnern. 

Das Projekt wurde in den ersten Betriebsjahren dokumentarisch begleitet. Die Begleitstudie (2019, 57 Seiten) beschreibt das Konzept und seine Umsetzung und nimmt nicht zuletzt auch Bezug auf die Erfahrungen, die mit der Mischung von Eigentums- und Mietwohnungen gemacht wurden. 

Dokumentation

Dokumentation 2019

Alterswohnungen Zopfmatte, Suhr

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Gemeinnützige Genossenschaft LEBENsuhr

  • Projektleitung

    Gesamtvorstand der Genossenschaft
    Grundmann Bau AG (Totalunternehmer)

  • Partnerorganisationen

    SPITEX Suhr, Gemeinde Suhr mit Netzwerk 50+ und Kommission für Altersfragen

  • Projektlaufzeit

    2014–2019

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 19 Mio. (Eigentum) 17.7 Mio. (Miete)

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 320'000