Entscheidungsprozesse Kommunaler Altersstellen – Studie und Tool
Wie funktionieren die Beratungs- und Entscheidungsprozesse der kommunalen Anlaufstellen für alte Menschen? Dialog Ethik, das Interdisziplinäre Institut für Ethik im Gesundheitswesen, hat diese Frage in einer Studie untersucht und ein Beratungstool für kommunale Altersstellen entwickelt.
Projektbeschrieb
Im neuen Pflegegesetz des Kantons Zürich aus dem Jahr 2011 wurden die Gemeinden damit beauftragt, Informationsstellen zu schaffen, die alte Menschen und ihre Angehörigen in Fragen zu Gesundheit und Betreuung beraten (§7). Diese Anlaufstellen bilden einen wichtigen Knotenpunkt in der ambulanten Versorgung alter Menschen – dies vor allem in Übergangs- oder Krisensituationen, wo wichtige Entscheide anstehen und Fragilität und Pflegebedürftigkeit in einem bestimmten Normen- und Werterahmen verhandelt werden.
Im Projekt «Ethische Orientierung und Entscheidungsfindung in der kommunalen Altersversorgung» geht Dialog Ethik der Frage nach, welche Entscheidungsfindungsprozesse in der Beratung und Begleitung alter Menschen und ihrer Angehörigen durch die kommunalen Altersstellen stattfinden.
Dialog Ethik ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die aus einem interdisziplinären Team von Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen besteht. Sie unterstützt Fachpersonen, Patienten, Spitäler, Alters- und Pflegeheime und weitere Organisationen bei ethischen Fragestellungen und fördert die öffentliche Diskussion in diesem Bereich.
Die Resultate der qualitativen Studie dienten Dialog Ethik als Basis für die Entwicklung eines Beratungstools für kommunale Altersstellen (BAS-Tool). Der Assessment- und Entscheidungsleitfaden für die praktische Tätigkeit von Altersstellenleitenden erfasst neben individuellen Daten gemeinsam mit den Betroffenen Handlungsoptionen und unterstützt eine vereinfachte Entscheidungsfindung mit den Klientinnen und Klienten. Im Vordergrund stehen die Erfassung der sozialen Daten, die individuellen Lebensgewohnheiten und -entwürfe sowie vorhandene Ressourcen der Betroffenen.
Wichtige Hinweise und Tipps zur Installation, sowie zur praktischen Handhabung des Instruments gibt eine Bedienungsanleitung. Die Studie ist auf dieser Website (Materialien zum Projekt) greifbar. Tool und Anleitung stehen auf der Website von Dialog Ethik zum Download bereit.
Dokumentation
Eckdaten
Trägerschaft
Stiftung Dialog Ethik
Projektleitung
Dr. Ruth Baumann-Hölzle
Dr. Andrea Abraham
Hildegard Huber
Lic. phil. Anja HuberProjektlaufzeit
2014–2016
Gesamtprojektkosten
CHF 232'260
Beitrag der Age-Stiftung
CHF 120'000