Berufsfeld Community – Lernen durch Erfahrung und Vernetzung

Wohnangebote, in denen eine Siedlungs- oder Quartierassistenz die Nachbarschaft aktiviert und unter anderem ältere Menschen im Wohnalltag unterstützt, nehmen zu. Doch wie sollen solche Stellenprofile gestaltet werden? Die Studie des Instituts für Soziale Arbeit der Fachhochschule St.Gallen IFSA-FHS schafft Klarheit.

Projektbeschrieb

Moderne Wohnkonzepte sehen vielerorts gemeinwesenorientierte Kontaktstellen vor. Als Zielgruppe dieser Siedlungsassistenzen, Quartiermoderationen oder Concierge-Services sind dabei nicht zuletzt auch ältere Menschen im Fokus. Eine ähnliche Entwicklung vollzieht sich in den Gemeinden, wo zunehmend Altersstellen eingerichtet werden. Solche «community-orientierten» Stellen sollen das Zusammenleben in der Siedlung, im Quartier oder in der Gemeinde professionell gestalten, steuern und niederschwellige Alltagsunterstützung und Beratung anbieten. 

Das Grundkonzept solcher Stellen ist überzeugend und scheint für Wohnbauträger und Gemeinden ein geeignetes Instrument, um den Herausforderungen des sozialen und demografischen Wandels in Siedlungen und Quartieren zu begegnen. In der Ausgestaltung und Umsetzung sehen sich Auftraggeber und Stelleninhaber gleichermassen mit widersprüchlichen und ungeklärten Erwartungen konfrontiert. Das Institut für Soziale Arbeit IFSA-FHS führte deshalb zwischen 2017 und 2019 das Projekt «Berufsfeld Community» durch, in welchem die Forschenden gemeinsam mit Fachpersonen aus der Praxis das breite community- bzw. nachbarschaftsorientierte Berufsfeld begrifflich und konzeptionell abgesteckt haben. Im Diskurs mit Stelleninhaberinnen und -inhabern sowie mit Trägerschaften, die solche Stellen geschaffen haben, kristallisierte das Projektteam heraus, welche Herausforderungen sich in diesem neuen Berufsfeld zeigen und was aus diesen gelernt werden kann. 

Die erfahrungsbasierte Abschlusspublikation «Nachbarschaften als Beruf: Stellen konzipieren, einführen und entwickeln» (2020, 132 Seiten) ist ein Resultat des Projekts. Sie ist eine wertvolle Planungs- und Umsetzungsgrundlage für Trägerschaften, die an solchen Stellen interessiert sind. Sie dient ebenso Fachpersonen im «Berufsfeld Community» selbst, die ihr Wirkungsfeld definieren und ihr Aufgabenprofil entwickeln wollen. Für beide Zielgruppen wurde jeweils eine Checkliste gestaltet. Die beiden Listen sind in der Studie enthalten. 

Dokumentation

Dokumentation 2020

Nachbarschaften als Beruf | Stellen konzipieren, einführen und entwickeln

Eckdaten

  • Trägerschaft

    OST Ostschweizer Fachhochschule

  • Projektleitung

    Prof. Dr. Christian Reutlinger

  • Projektlaufzeit

    2016–2020

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 480'000

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 240'000