«pasa-bene» – Anstellungsmodell für pflegende Angehörige

Das Erwerbsmodell «pflegende Angehörige bei der Spitex anstellen» ermöglicht Angehörigen, als Spitex-Mitarbeitende für Massnahmen der Grundpflege im ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein und einen Lohn zu erhalten. Das kontrovers diskutierte Modell soll im vorliegenden Projekt in einem umfassenden Diskurs mit relevanten Stakeholdern ausgeleuchtet werden, teils in Werkstattgesprächen mit Expertinnen und Experten, teils in öffentlichen Formaten.

Projektbeschrieb

Das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige wird zwar in der Deutschschweiz seit rund zwanzig Jahren praktiziert, es hat aber in den letzten Jahren stark an Dynamik gewonnen. In der Politik und den Medien wird es kontrovers diskutiert, denn es wirft grundlegende gesellschaftliche Fragen zur Bewältigung von (un-)bezahlter häuslicher Pflege auf. Angesichts dieser Entwicklung wird der Verein rethinking care das Modell dialogisch, sachbezogen und lösungsorientiert diskutieren und damit eine fundierte Weiterentwicklung ermöglichen. Dazu sind in einer 1. Phase (2024–2025) gemeinsam mit Fachpersonen, Politik und der Öffentlichkeit ein Streitgespräch, vier Werkstattgespräche, ein Bevölkerungsdialog sowie ein Syntheseworkshop vorgesehen. In der 2. Phase (2026–2027) wird die Entwicklung des Modells durch die Projektgruppe beobachtet und beurteilt – hin zu praktikablen und gut dokumentierten Lösungsansätzen im Sinne von «Gute Praxis». Ebenso werden Forschungsfragen zum Erwerbsmodell herausgearbeitet. 

Nebst der bezahlten pflegerischen Arbeit leisten Angehörige weiterhin in hohem Masse unbezahlte Stunden an umfassender Betreuung und ermöglichen so erst das längere Leben im Privathaushalt trotz körperlicher oder kognitiver Einschränkungen. Das Projekt adressiert dringliche Fragen nach der Bedeutung von bisher unbezahlter Pflegearbeit, der Vereinbarkeit von Angehörigenpflege und Erwerbsarbeit und somit der zukünftigen Sicherstellung von Pflege und Betreuung im häuslichen Umfeld in einer Gesellschaft des langen Lebens. 

Die Erkenntnisse und Medienerzeugnisse werden auf der Projektwebseite veröffentlicht. Über die Publikation der Projektergebnisse informieren der Newsletter und die Social-Media-Kanäle der Age-Stiftung.

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Verein rethinking care in Kooperation mit drei Organisationen von a+ Akademien der Wissenschaften Schweiz

  • Projektleitung

    PD Dr. Iren Bischofberger

  • Partnerorganisationen

    Schweizerische Akademie der Geisteswissenschaften (SAGW) 
    Science et Cité 
    td-net Network for Transdisciplinary Research

  • Projektlaufzeit

    2024–2027

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 236’416

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 210’000