Ältere Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung als Nachbarn

I-2016-036 / Bewilligungsjahr: 2016 / Abschlussjahr: 2017

Die Stiftung Züriwerk bietet Menschen mit Beeinträchtigung Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten an. Dies auch auf dem Hunziker Areal in Zürich Nord, wo die Baugenossenschaft «mehr als wohnen» Wohnraum für 1'200 Personen und etwa 150 Arbeitsplätze geschaffen hat. Dort leben nun auch ältere Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung in einer Cluster-Wohngemeinschaft.

Projektbeschrieb

In der Wohngenossenschaft «mehr als wohnen» hat die Stiftung Züriwerk 14 Wohnungen für 40 Personen sowie vier Atelierräume für 30 Personen gemietet. So ermöglicht sie Personen mit intellektueller Beeinträchtigung und unterschiedlichem Unterstützungsbedarf das Wohnen und Arbeiten im «normalisierten Lebensraum» einer Genossenschaftssiedlung. Dazu gehört auch der Kontakt mit den anderen Menschen, die dort leben. Angestrebt wird eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung.

Die Stiftung Züriwerk bietet im Hunziker Areal drei Formen des kollektiven Wohnens an: Neun Wohnungen werden von insgesamt zwölf Personen bewohnt, die nur wenig Unterstützung benötigen. Acht Personen mit mittlerem Unterstützungsbedarf leben gemeinschaftlich in einem Wohncluster. Für 18 Personen mit hohem Unterstützungsbedarf wurden zwei Wohngruppen mit Begleitung rund um die Uhr geschaffen.

Die Lebenserwartung ist auch bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung gestiegen und auch sie möchten diese gewonnenen Lebensjahre aktiv gestalten. Das Wohnmodell der Stiftung Züriwerk trägt diesem Bedürfnis Rechnung: Deshalb ist die Clusterwohnung speziell für Seniorinnen und Senioren vorgesehen. Ihnen werden für die Tagesgestaltung individuell zusammengestellte Aktivitäten angeboten. Schwerpunkte sind hauswirtschaftliche Aufgaben und andere interessengerechte Alltagstätigkeiten in den Wohnungen, Schwerpunkthalbtage in den Ateliers und selbstständige Ausflüge in die Stadt. Dadurch entstehen Gelegenheiten, nach dem Wegfall der Kontakte am Arbeitsplatz, neue Beziehungen aufzubauen.

Im Alter kann der Unterstützungsbedarf schnell ändern und auch zu hoher Pflegeintensität führen. Die Ressourcen zur Unterstützung müssen deshalb laufend angepasst werden. Eine externe Spitex übernimmt die pflegerischen Aufgaben und federt so die erhöhten Anforderungen an die Betreuungspersonen des Züriwerks ab.

Die Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) hat untersucht, welche Auswirkungen das neue Wohnmodell des Züriwerks auf die Lebensqualität und auf die Möglichkeiten der Teilhabe seiner Bewohnerinnen und Bewohner hat. Der Kurzbericht zur Evaluation (13 Seiten) vom August 2017 steht zum Download zur Verfügung.

Eckdaten

TrägerschaftInterkantonale Hochschule für Heilpädagogik
Schaffhauserstrasse 239
Postfach 5850
8050 Zürich
Projektleitung

Projektleitung Evaluation: Judith Adler

PartnerorganisationAuftraggeber der Evaluation: Stiftung Züriwerk
FinanzierungspartnerStiftung Züriwerk, Walder Stiftung
Gesamtprojektkosten

CHF 56'000

Beitrag der Age-StiftungCHF 10'000

Kommentar der Age-Stiftung

Kommentar zur Bewilligung 2016

Seit einigen Jahren sind Bestrebungen im Gang, welche die oft als starr empfundenen Strukturen für Pflege und Betreuung in der Schweiz flexibilisieren möchten. Die Entwicklung integrierter Versorgungsmodelle wird dabei als vielversprechender Lösungsweg gehandelt. Die Studie zum Wohnangebot des Züriwerks kann wertvolle Erkenntnisse zum Thema der «betreuten Wohnungen» als eingestreuter Bestandteil von Siedlungen generieren. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zu dieser Diskussion. 

Bilder

Materialien zum Projekt

Profil

Matrix: HfH Zürich, I-2016-036, ZH

HfH ZürichI-2016-036
Vorsorge (Sicherheit)Wohntypus (Autonomie)
Pflege
Hilfe & Betreuung
Soziale Einbindung
Wohnung
PrivatOrganisiertInstitutionell

Schwerpunkte

Organisiertes Wohnen
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Kontakt

30.08.2017