An der Schnittstelle von Wohnungswirtschaft und Bewohnerschaft (ETH Wohnforum – ETH CASE)

I-2014-026 / Bewilligungsjahr: 2014 / Abschlussjahr: 2020

Wenn betagte Mieterinnen und Mieter Unterstützung brauchen, können Hausverwaltungen und -eigentümer eine zentrale Rolle spielen, um weiterhin eine gute Wohnsituation zu gewährleisten. Das ETH Wohnforum hat Rahmenbedingungen und Möglichkeiten dafür identifiziert.

Projektbeschrieb

Das ETH Wohnforum ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum für sozial- und kulturwissenschaftliche Analyse im Bereich Wohnen, Architektur, Raum- und Stadtentwicklung. In Rahmen des Projekts «Zuhause alt werden – Herausforderungen und Potenziale an der Schnittstelle von Wohnungsbewirtschaftung und Bewohnerschaft» beschäftigte sich das ETH Wohnforum mit den Rollen, Optionen und Dienstleistungsangeboten, welche die Immobilienbewirtschaftung im Umgang mit ihrer älteren Mieterschaft entwickeln kann. Damit nimmt es den zentralen, aber immer noch wenig beachteten Bereich des privaten Wohnens im Alter unter die Lupe.

Das Studienprojekt hat mit Hilfe von Fallstudien und Praxispartnerschaften eruiert, wie Wohnungsverwaltungen, professionelle oder freiwillige Unterstützungsdienstleister und Bewohner miteinander kooperieren. Eine solche Vernetzung wird von den Forschenden als Voraussetzung betrachtet, um gesellschaftspolitische Ageing-in-Place-Strategien erfolgreich umzusetzen. Aus seinen Befunden hat das ETH Wohnforum Strategien und Modelle hergeleitet für eine Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Wohnungswirtschaft und Bewohnerschaft.

Die Möglichkeiten, mit denen die Immobilienbewirtschaftung einer zunehmend älteren Mieterschaft und ihren Bedürfnissen begegnen kann, werden im Abschlussbericht diskutiert. Er wurde im Januar 2020 publiziert unter dem Titel «Zuhause alt werden – Chancen, Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten für Wohnungsanbieter». Es handelt sich um eine praxisrelevante und bemerkenswert übersichtlich gestaltete Publikation (2020, 126 Seiten): Die verschiedenen Handlungsoptionen werden systematisch hergeleitet und auf Basis von Fallbeispielen einem «Praxis-Check» unterzogen. Dabei werden die Voraussetzungen, Chancen und Risiken realitätsbezogen, transparent und strukturiert aufgezeigt. Die Publikation richtet sich gleichermassen an Immobilieneigentümer und -verwaltungen, an soziale Dienstleistungsorganisationen im Bereich Beratung, Betreuung und ambulante Pflege sowie an Exponenten aus der kommunalen Politik und Verwaltung.

Eckdaten

TrägerschaftETH Wohnforum – ETH CASE
ProjektleitungDr. Margrit Hugentobler
ProjektorganisationenIm Zusammenhang mit weiteren Finanzpartnern zu bestimmen
Externe BeraterProf. Dr. Ulrich Otto
Leitung Careum Forschung, der Forschungsabteilung der Kalaidos Fachhochschule Gesundheit in Zürich
Prof. Dr. Joris van Wezemael
Privatdozent ETH Zürich; Portfoliomanager Pensimo AG
Zusätzlich: externe Begleitgruppe
FinanzierungspartnerDiverse (Noch nicht bestimmt)
Gesamtprojektkosten

CHF 506'500

Beitrag der Age-StiftungCHF 200'000

Kommentar der Age-Stiftung

Kommentar zur Bewilligung 2014

Während viele Gemeinden ihre Alterspolitik auf Ageing-in-Place abstellen, sind die Voraussetzungen dafür noch wenig bekannt. Das Bewusstsein ist gering, dass die Wohnungswirtschaft dabei eine wesentliche Rolle einnimmt. Wenn aus Altersgründen eine private Wohnsituation durch formelle und informelle Unterstützungsleistungen stabilisiert werden muss, ist es entscheidend, wie die Schnittstellen zwischen Bewohner, Wohnungsverwaltung und Dienstleister gestaltet werden. Die Beteiligten dahingehend zu sensibilisieren ist wichtig. Konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen notwendig.

Kommentar zum Abschluss 2020

Robuste Wohnsituationen für ältere und fragile Menschen entstehen, wenn die Verantwortung dafür zukünftig geteilt wird und die Rahmenbedingungen dafür stimmen. Das Entwicklungs- und Forschungsprojekt des ETH Wohnforums hat während der dreijährigen Projektlaufzeit diverse Pilotprojekte begleitet und Fallstudien durchgeführt. Durch die konkrete Anbindung an die Praxis, kombiniert mit interessanten und explorativen Forschungsmethoden ist nicht nur ein inspirierender Bericht, sondern auch ein gut strukturiertes Arbeitstool für alle am Wohnsystem beteiligten Akteure entstanden. Die Auseinandersetzung mit den beschriebenen «zwölf Handlungsmöglichkeiten» lohnt sich auf jeden Fall.

Bilder

Foto: Matteo de Mattia

Materialien zum Projekt

Profil

Matrix: ETH Wohnforum, I-2014-026, ZH

ETH WohnforumI-2014-026
Vorsorge (Sicherheit)Wohntypus (Autonomie)
Pflege
Hilfe & Betreuung
Soziale Einbindung
Wohnung
PrivatOrganisiertInstitutionell

Schwerpunkte

Privates Wohnen
Wohnen zu Hause  · individuelles Wohnen  · Wohnungsmarkt  · Mietwohnung Alterssiedlung  · Alterswohnung  ·
Quartier / Sozialraum
Kümmerer  · Freizeitangebote  · öffentliche Plätze  · Einkaufsmöglichkeiten  · Nachbarschaft  · Quartierkonzept  · Quartierwohnzimmer  · Treffpunkt  · Quartierplanung  ·

Kontakt

27.01.2020