Begegnungsfördernde Gebäudetypologien – Anforderungen an die Bewirtschaftung
930 / Bewilligungsjahr: 2022
Mit dem Projekt soll die Akzeptanz für begegnungsfördernde Gebäudetypologien und Wohnmodelle bei Investoren mit grossen Portfolios erhöht werden. Mit den Erkenntnissen aus einem hypothesengeleiteten Austausch mit Eigentümern und Bewirtschaftern sollen Empfehlungen und Benchmarks erarbeitet werden, mit denen der Bewirtschaftungsaufwand bei Investitionsentscheidungen besser eingeschätzt und der Mehrwert für eine sozial nachhaltige Wohnraumentwicklung besser vermittelt werden können.
Projektbeschrieb
Begegnungsfördernde Wohnkonzepte stärken Nachbarschaften und erleichtern das Wohnen im Alter. Gute nachbarschaftliche Kontakte tragen im Alltag zum Sicherheitsgefühl, zur sozialen Teilhabe und zur Wohnqualität älterer Menschen bei. Begegnungsfördernde Wohnmodelle und die entsprechenden Gebäudetypologien leisten deshalb einen wichtigen Beitrag zu einer gesellschaftlich nachhaltigen Wohnraumentwicklung. Dennoch werden sie von institutionellen und gemeinnützigen Wohnbauträgern mit grossen Wohnungsportfolios bisher nur zögerlich umgesetzt. Vorbehalte bestehen in erster Linie im Hinblick auf den Bewirtschaftungsaufwand, insbesondere wenn dazu keine eigenen Erfahrungen gemacht werden konnten.
Um den Erfahrungsaustausch zu fördern, organisieren das sozialwissenschaftliche Planungs- und Entwicklungsbüro Zimraum und die Strategieberatungsfirma Stratcraft eine vierteilige Veranstaltungsreihe im «Brown Bag»-Diskussionsformat mit Eigentümern und Liegenschaftsverwaltungen. Der hypothesengeleitete Erfahrungsaustausch geht darauf ein, wie die Vermarktung, die Vermietung und der Betrieb unterschiedlicher begegnungsfördernder Wohnkonzepte funktionieren, wie Bewirtschafter die damit verbundenen Aufgaben lösen können und mit welchem Mehraufwand und Mehrwert Eigentümer rechnen sollen. Das Format ermöglicht grösseren Liegenschaftsverwaltungen zudem, Know-how auf- und auszubauen und mit der Branche zu teilen.
Die im Rahmen der Veranstaltungsreihe gewonnenen Erkenntnissen sollen unter Investoren mehr Akzeptanz für unterschiedliche begegnungsfördernde Gebäudetypologien und Wohnmodelle schaffen. Die Erkenntnisse aus den Meetings werden anhand vier typologischer Fallstudien verdichtet, in Form eines praxisnahen Orientierungsrahmens aufbereitet und in Kooperation mit dem SVIT Zürich und dem Swiss Real Estate Institute der Hochschule für Wirtschaft Zürich als Empfehlungen für die Immobilienbranche zur Diskussion gestellt. Über die entsprechenden Publikationen wird der Newsletter der Age-Stiftung zu gegebener Zeit berichten.
Eckdaten
Trägerschaft | Zimraum GmbH und Stratcraft GmbH |
Projektleitung | Dr. Joëlle Zimmerli Dr. Christian Brütsch |
Partnerorganisationen | Swiss Real Estate Institute; SVIT Zürich Diverse Wohnungsunternehmen |
Externer Berater | Prof. Dr. Peter Ilg, Swiss Real Estate Institute Pascal Stutz, SVIT Zürich |
Finanzierungspartner | SVIT Zürich |
Gesamtprojektkosten | CHF 105’000 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 95’000 |
Projektdokumentation | erscheint ca. 2023 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2022
Das Projekt adressiert wichtige Fragestellungen, die ausserhalb des engen Kreises bereits erfahrener und teilweise spezialisierter Wohnbauträger noch kaum thematisiert worden sind. Damit gesellschaftlich wertvolle Modellentwicklungen sich stärker im Wohnbau und in der Immobilienwirtschaft etablieren, müssen insbesondere Eigentümer von grossen privat gehaltenen Immobilienportfolios transparent über die konkreten Herausforderungen und Chancen von begegnungsfördernden Wohnbauprojekten informiert werden. Kann das Projekt dieses Ziel erreichen, trägt es dazu bei, zukünftige Investorenprojekte stärker auf die sozialräumlichen Bedürfnisse aller Generationen auszurichten.
Profil
Matrix: , 930, ZH
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