Digital-Café – unkomplizierte Hilfe für Handy und Tablet
I-2019-001 / Bewilligungsjahr: 2019 / Abschlussjahr: 2021
Im Basler Digital-Café finden ältere Menschen Hilfe und Rat bei der Nutzung ihrer Handys oder Tablets. Wöchentlicher Treffpunkt ist ein Quartier-Café, wo junge Leute im Auftrag der Pro Senectute beider Basel ihre Unterstützung anbieten.4.53
Projektbeschrieb
Moderne und mobile Informations- und Kommunikationstechnologien durchdringen den Alltag immer stärker. Sie dienen aber nicht mehr nur als Informations- und Kommunikationsmittel, sondern beispielsweise auch als Schlüssel oder als Zahlungsmittel. Für Personen, die Schwierigkeiten haben, ihr Handy oder Tablet zu nutzen, wird der Zugang zu zentralen Dienstleistungen und Kommunikationskanälen zunehmend erschwert oder sogar verwehrt.
Für die Teilhabe an der Gesellschaft ist es besonders für ältere Menschen wichtig, mit den digitalen Medien vertraut zu sein. Ein Ticket kaufen, eine App installieren, Fahrpläne lesen, Wegbeschreibungen finden etc. wird immer entscheidender, um nicht ausgeschlossen zu werden. Deshalb suchte die Pro Senectute beider Basel nach einem niederschwelligen Angebot und erfand das Digital-Café. Die Beratung findet in einem öffentlichen Café statt und ist kostenlos. Junge Leute beraten die Seniorinnen und Senioren, die unangemeldet mit ihren Fragen kommen dürfen. Die Beratung beschränkt sich auf Geräte, welche die Kundinnen und Kunden mitbringen, das heisst auf Smartphones und Tablets. Thematisch ist sie nicht eingegrenzt. Die Beratungsgespräche spielen sich in lockerer Atmosphäre ab. Die später Hinzukommenden können zuhören und schon mitlernen oder sich untereinander unterhalten. Somit ist das Digital-Café auch ein Ort der Begegnung.
Pro Senectute beider Basel testete das Digital-Café 2019 in einer viermonatigen Pilotphase. Die Bäckerei-Kette «Sutter Begg», die in vielen ihrer Bäckereien auch Cafés führt, war dafür die ideale Partnerin. Das Projekt wurde gut besucht, weshalb es in die Betriebsphase überführt und auf vier Standorte ausgedehnt wurde.
Im Frühling 2020 musste das Digital-Café aufgrund der Pandemie gestoppt werden. In der Folge wurde ein Ersatzformat geschaffen: Die «Digitale Unterstützung» bietet 20 Minuten Einzelberatung mit Anmeldung an, welche den obligaten Schutzmassnahmen Rechnung trägt. Den sozialen Mehrwert des Digital-Cafés, das Gruppen vor Ort zusammenbrachte, kann diese Lösung jedoch kaum bieten. Die vermehrt angebotenen Online-Kurse der Pro Senectute im Sprach-, Sport- und Kreativbereich übernahmen diese Funktion teilweise. Die beiden Angebote gehen seither Hand in Hand.
Die Erfahrungen, welche die Beteiligten im intergenerationellen Wissenstransferprojekt gemacht haben, sind im Schlussbericht (2021, 28 Seiten) dokumentiert.
Der Bericht wird durch einen Videoclip (4.54 Min) ergänzt.
Eckdaten
Trägerschaft | Pro Senectute beider Basel Luftgässlein 3 4010 Basel |
Projektleitung | Michael Harr |
Partnerorganisationen | Sutter-Begg Basler Kantonalbank |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 75'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2019
Das Digital-Café bietet für spezifische und individuelle Probleme zeitnahe und unkomplizierte Unterstützung, wodurch sich das Konzept von Kursangeboten unterscheidet. Dass man sich in einem öffentlichen Quartier-Café, also an einem vertrauten Ort, trifft, senkt die Hemmschwelle zusätzlich. Die Bäckerei «Sutter-Begg» bietet zudem die Möglichkeit, die Projektidee auch an ihren anderen Standorten in der Region umzusetzen. Eine Win-Win-Situation für alle.
Das Digital-Café wirkt zudem Generationenverbindend. Es findet ein Transfer von Medienkompetenz von der jungen zur älteren Generation statt. Gleichzeitig sammeln die jungen Beraterinnen und Berater Erfahrungen im Umgang mit älteren Menschen und werden für die Schwierigkeiten und Bedürfnisse älterer Menschen sensibilisiert.
Kommentar zum Abschluss 2021
In der Zeit der Förderung ist viel passiert. Einerseits hat sich das Digital-Café als neuartiges, niederschwelliges und pragmatisches Angebot, coronabedingt verändert. Da das gemeinsame Treffen und Beraten in öffentlichen Cafés nicht mehr möglich waren, wurden dieselben individuellen Unterstützungen vor Ort in der Pro Senectute zu zweit durchgeführt. Andererseits wurde gleichzeitig das ganze etablierte Kursangebot der Pro Senectute beider Basel – von Sprachen bis Fitness – soweit als möglich auf den Online-Kanal umgestellt. Auch hier hat die individuelle Unterstützung eine wichtige Funktion eingenommen, denn die verwendete App «Zoom» war für viele Neuland.
Interessante Erkenntnisse, praktische Tipps und verschiedene Perspektiven rund ums Thema digitale Angebote für Senioren und Seniorinnen sind in einer schriftlichen Dokumentation (Wortgewandt, Basel) und in einem ergänzenden Kurzfilm (Diktum, Zürich) zusammengetragen worden.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: PS Digital-Café, I-2019-001, BS
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Annette Stöcker
Leitern Bildung und Sport
Mitglied der Geschäftsleitung
Luftgässlein 3
4010 Basel
Tel.: 061 206 44 03
E-mail: annette.stoecker@bb.prosenectute.ch