Einsamkeit im Alter sichtbar machen – FFG-Videoproduktion
I-2020-034 / Bewilligungsjahr: 2020 / Abschlussjahr: 2021
Einsamkeit ist eine der Hauptbelastungen des Alters und wurde durch die Corona-Pandemie zusätzlich akzentuiert. Doch wie äussert sich Einsamkeit im Alltag? Was löst Isolation im Leben eines Menschen aus? Mit einem Dokumentarfilm, einer Broschüre und einer Website zeigt der Verein Familien- und Frauengesundheit (FFG) die vielen Gesichter von Einsamkeit.
Projektbeschrieb
Der Verein Familien- und Frauengesundheit (FFG) widmet sich Themen im Bereich der psychischen Gesundheit, welche in der Öffentlichkeit zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Dazu gehört auch die Einsamkeit, welche besonders häufig in der Jugendphase und im Alter auftritt. Bestimmte biografische Ereignisse können dazu führen, dass man sich sozial isoliert und dadurch vereinsamt. Im Alter sind dies oft die Pensionierung, die abnehmende Mobilität, finanzielle Schwierigkeiten, körperliche Beschwerden und das Versterben des Partners oder anderer wichtiger Bezugspersonen.
Einsamkeit im Alter ist daher eine Thematik, die ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt werden muss, denn Einsamkeitsgefühle senken die Lebensqualität und die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen. Doch es handelt sich um ein stilles und oft unsichtbares Leiden. Das macht es schwierig, die Einsamkeit und Isolation einer Person zu erkennen – nicht nur für Fachleute, sondern auch für Angehörige, Bekannte und Nachbarn. Im Rahmen des Sensibilisierungsprojekts "Einsamkeit hat viele Gesichter – Herausforderungen beim Älterwerden" geben sieben Menschen einen Einblick in ihr Leben und erzählen, wie sich Einsamkeit für sie anfühlt und wie sie damit umgehen.
Der Dokumentarfilm des Vereins Familien- und Frauengesundheit FFG-Videoproduktion macht so die verschiedenen Gesichter und vielschichtigen Folgen der Einsamkeit sichtbar. Das Projekt verfolgt auch präventive Ziele und soll frühzeitig die sozialen Ressourcen und die Resilienz von älteren Personen stärken. Da Betroffene, die sich bereits in Einsamkeit befinden, schwer erreichbar sind, sollen insbesondere auch Fachpersonen, Behörden und zivilgesellschaftliche Akteure sensibilisiert werden, welche die Mittel und Kompetenzen haben, neue niederschwellige Möglichkeiten für eine soziale Teilhabe zu schaffen. Die Filmproduktion wird durch weitere Informationskanäle flankiert. Dazu gehört neben einer Broschüre und einem Newsletter auch ein Webauftritt. Er bietet Betroffenen und Bezugspersonen Kontakte zu Anlaufstellen sowie Anregungen für den Alltag.
Der Dokumentarfilm selbst wird für Veranstaltungen, Tagungen, Schulungen usw. kostenlos zur Verfügung gestellt. Er steht zudem auf der Website einsamkeit-gesichter.ch in seiner Gesamtlänge (34 Minuten) sowie in sieben Einzelporträt aufgeteilt als Download zur Verfügung. Der Film ist schweizerdeutsch vertont, wahlweise mit deutschen oder italienischen Untertiteln. Ebenfalls können kostenlos Broschüren und Flyer zum Auflegen und Verteilen bestellt werden.
Eckdaten
Trägerschaft | Familien- und Frauengesundheit |
Projektleitung | Alexa Meyer und Romana Lanfranconi |
Finanzierungspartner | Kantone SO, GR, TG, OW, NW, SZ, AG, LU, BL, SG, BS, ZH, UR; Gesundheitsförderung Schweiz; Albert Koechlin Stiftung; Pro Senectute; Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft SGG |
Gesamtprojektkosten | CHF 201’790 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 10'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2020
Dass Einsamkeit zu den grossen Herausforderungen in einer alternden Gesellschaft gehört, ist hinlänglich bekannt. Damit das Thema aber konstruktiv angegangen werden kann, müssen sich alle Involvierten – also nicht nur die Fachpersonen – eine differenzierte Sichtweise und ein angemessenes Sensorium aneignen, um die Lebenssituationen betroffener Personen zu erkennen und richtig einordnen zu können. Der Wissenstransfer und die gezielten Sensibilisierungsaktivitäten im Rahmen des Filmprojekts können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Kommentar zum Abschluss 2021
Es ist Teil einer wirksamen Gesundheitsförderung, Einsamkeit im Alter vorzubeugen. Doch als subjektives Gefühl wird Einsamkeit von aussen kaum bemerkt und die Betroffenen sind wenig sichtbar. Deshalb wird der notwendige gesellschaftliche Diskurs zur Problematik von Einsamkeit und Isolation kaum vertieft geführt. Indem der Dokumentarfilm von FFG-Videoproduktion das Gefühl der Einsamkeit konkret fassbar macht und enttabuisiert, bietet er eine wertvolle Grundlage für einen offenen und differenzierten Dialog über das Thema.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: FFG Video Einsamkeit, I-2020-034, LU
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Alexa Meyer
Maihofstrasse 101
6006 Luzern
Tel.: 041 361 16 86
E-mail: alexa.meyer@ffg-video.ch