Fachstelle Grizzly – Beratungsangebot für Tierhaltung im Alter
I-2018-029 / Bewilligungsjahr: 2018 / Abschlussjahr: 2020
Tierische Wohngenossen spielen beim Wohnen im Alter eine wichtige Rolle. Doch was ist nötig, damit ein Tier auch bei zunehmender Fragilität oder beim Umzug in eine Institution gehalten werden kann? Die Fachstelle Grizzly bietet dazu Beratungen für ältere Menschen, Altersinstitutionen und Betreuungsdienstleister und entwickelt ihr Angebot auf einer soliden Wissensgrundlage weiter.
Projektbeschrieb
Im Leben älterer Menschen spielen Tiere oft eine wichtige Rolle. Unter anderem tragen Haustiere dazu bei, Einsamkeitsgefühle zu mindern oder das Sicherheitsgefühl Alleinlebender zu erhöhen. Deshalb ist es wichtig, die Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Massnahmen zu kennen, welche die Tierhaltung auch für Menschen im fragilen Alter möglich machen, sei es in der eigenen Wohnung oder im Heim.
Der Schweizer Tierschutz STS setzt sich für den Schutz des Wohlbefindens, des Lebens und der Würde der Tiere ein. Zu seinen Hauptzielen gehören die artgerechte Haltung und der verantwortungsbewusste Umgang mit Tieren. Der Schweizer Tierschutz STS fördert die Tierschutzarbeit auf nationaler und internationaler Ebene und dient 71 regionalen und kantonalen Tierschutzvereinen als Dachverband.
Im Dachverband eingebettet ist die Fachstelle Grizzly. Sie bietet Unterstützung an für Senioren, die eine gute Lösung für ihr Tier suchen, aber auch für Alters- und Pflegeheime, die eigene Haustiere erlauben oder heimeigene Tiere halten. Auf ihrer Webseite findet man Musterverträge, Checklisten, Pflegevereinbarungen sowie Informationen über das vielseitige Beratungsangebot. Letzteres wird von drei Mitarbeiterinnen dezentral abgedeckt. Die Beratungsleistungen sind für Privatpersonen wie für Heime kostenlos und werden nun auf Basis wissenschaftlicher Analysen weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der verschiedenen Klienten angepasst.
Zwei Studien dienen als Grundlage für die zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Fachstelle Grizzly: Die Studie «Tiere in Alters- und Pflegeheimen» (2017–2018) bietet Zahlen und Fakten über die Art und Anzahl Tiere in Schweizer Heimen und identifiziert zukünftige Handlungs- und Aktionsfelder für das Projekt Grizzly. In der Studie «Tierhaltung in Privathaushalten von Seniorinnen und Senioren» (2018–2019) wird insbesondere auch nach den Bedürfnissen von ambulanten Dienstleistern gefragt.
Das Förderprojekt wurde mit der Publikation einer Broschüre speziell für ambulante Betreuungs- und Pflegedienstleistende abgeschlossen, die aber auch betreuenden und pflegenden Angehörige dienlich sein kann. Sie bietet bei Bedarf schnell und übersichtlich Unterstützung bei der Situationseinschätzung und informiert über Unterstützungs- und Entlastungsangebote sowie Anlaufstellen für offene Fragen.
Eckdaten
Trägerschaft | Schweizer Tierschutz STS Dornacherstrasse 101 Postfach 151 4018 Basel |
Projektleitung | Fabienne Häberli |
Finanzierungspartner | Basler Kantonalbank, Fonds de Roulement, verschiedene Darlehensgeber |
Gesamtprojektkosten | CHF 100'000 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 60'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2018
Die Age-Stiftung unterstützt die Fachstelle Grizzly bei der Weiterentwicklung ihres Angebots. Die Arbeit der Fachstelle fördert die Gestaltung eines positiven Wohnumfeldes im Alter, indem sie das Zusammenleben von Mensch und Tier beratend unterstützt. Sie sorgt dafür, dass auch bei zunehmenden altersbedingten Einschränkungen dieses Zusammenleben weder für den Menschen noch für das Tier zu Belastung wird und seine positiven Effekte beibehält. Zudem hilft das Engagement der Beraterinnen, schmerzliche Trennungen vom Haustier bei Einzug in eine Altersinstitution zu verhindern.
Kommentar zum Abschluss 2020
Nachdem im Verlauf des Förderzeitraums bereits eine ansprechende Broschüre und weitere nützliche Unterlagen rund um die Thematik Heimeinzug und Tierhaltung entstanden sind, hat sich auch der Bedarf nach einer Unterstützung im ambulanten Bereich herauskristallisiert. Eine Umfrage des STS bei knapp 2000 ambulanten Dienstleistern hat gezeigt, dass 91% der Befragten bei der Pflege und Betreuung von älteren Menschen in ihrem Eigenheim auch Haustieren begegnen – manchmal in unglücklichen Situationen. Deshalb wurde eine weitere Broschüre erstellt, die Informationen zur artgerechten Haltung enthält, aber auch zu äusseren Merkmalen, an denen man erkennt, wenn es einem Tier nicht gut geht, und Hinweise darauf, wie man in dieser Situation handeln kann und soll. Ein Hilfsmittel, das in einer konkreten Situation zur Hand genommen werden kann!
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: Schweizer Tierschutz STS, I-2018-029, BS
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |