Freiwillige als Kontaktpersonen für Spitex-Klienten, Luzern
I-2020-011 / Bewilligungsjahr: 2020 / Abschlussjahr: 2023
Wer ein Notrufsystem nutzt, muss nahe Kontaktpersonen angegeben. Das ist für für all jene älteren Menschen ein Problem, die keine Angehörige im Wohnumfeld haben. Die Vermittlung von freiwilligen Kontaktpersonen an diese Personen bildete den Kern dieses gemeinsamen Pilotprojekts von Spitex Stadt Luzern und Genossenschaft Zeitgut Luzern.
Projektbeschrieb
Klientinnen und Klienten, die von der Spitex betreut werden, haben oftmals keine Verwandten oder Bekannten in ihrer Nähe. Wenn sie dann ein Notrufsystem benötigen, geben sie als Erstkontakte Personen an, die in grosser Distanz zu ihnen wohnen. Tritt ein Notfall ein, wird in diesen Fällen in der Regel die Spitex aufgeboten, die als dritter Kontakt aufgeführt ist. Doch können die Mitarbeitenden der Spitex selten in der erforderlichen kurzen Zeit vor Ort sein. Zur Verbesserung solcher Notfallsituationen testeten die Spitex Stadt Luzern und die Genossenschaft Zeitgut Luzern in einem gemeinsamen Pilotprojekt die Integration von Freiwilligen ins Notrufsystem: Spitex-Klientinnen bzw. -Klienten, die ein Notrufsystem möchten, aber keine Kontaktpersonen in der Nähe kennen, treten der Genossenschaft Zeitgut bei und erhalten in der Folge zwei Kontaktpersonen, die in der Nähe wohnen und diese Aufgabe wahrnehmen können. Diese werden durch eine Vermittlerin von Zeitgut vorgeschlagen. Für eine Zeitgut-Mitgliedschaft kauft jede Person einen Anteilschein im Wert von 100 Franken. Zusätzlich wird ein Jahresbeitrag von 50 Franken in Rechnung gestellt. Für Mitglieder in angespannten finanziellen Verhältnissen übernimmt ein Fonds den Jahresbeitrag.
Eckdaten
Trägerschaft | Genossenschaft Zeitgut Luzern |
Projektleitung | Regula Schärli Beck |
Partnerorganisationen | Spitex Stadt Luzern |
Gesamtprojektkosten | CHF 60'000 bis Sommer 2022 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 60'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2020
Professionelle Kräfte bündeln und freiwillige Ressourcen gut einbinden – so lautet das Gebot der Stunde, wenn es darum geht, neue und bezahlbare Lösungswege voranzutreiben. Die Zusammenarbeit der Spitex Stadt Luzern mit der Genossenschaft Zeitgut Luzern steht beispielhaft für diesen Ansatz. Ihr Pilotprojekt wird zeigen, ob und inwiefern Notfallinterventionen durch Freiwilligeneinsätze optimiert werden können und welche Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen.
Kommentar zum Abschluss 2023
Die beiden erfahrenen Organisationen orientierten sich in diesem gut durchdachten Projekt am objektiv feststellbaren Bedarf. Der praxisnahe Erfahrungsbericht schildet die Lancierung des nachbarschaftsbasierten Vernetzungsangebotes in Zeiten von Corona. Die vielen Interviews im Bericht zeigen auf, dass menschliche Wesen ihr Gebaren nicht zwangsläufig und rational entlang von Bedarfs- und Bedürfnisketten ausrichten. Nachbarschaftliche Unterstützungs- und Annahmebereitschaft basieren primär auf gegenseitiger Sympathie, Vertrauen und gelebter Beziehung. Der Bericht lässt durchblicken, dass sich nicht alle Aufgaben gleich gut an Freiwillige delegieren lassen.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: Zeitgut Luzern, I-2020-011, LU
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Genossenschaft Zeitgut Luzern
Cornelia Glanzmann
Taubenhausstrasse 14
6005 Luzern
Tel.: 077 405 42 42
E-mail: c.glanzmann@zeitgut-luzern.ch
Spitex Stadt Luzern
Nicole Zeller
Brünigstrasse 20
6005 Luzern
Tel.: 041 429 30 70
E-mail: nicole.Zeller@spitex-luzern.ch