Freiwillige als Kontaktpersonen für Spitex-Klienten, Luzern
I-2020-011 / Bewilligungsjahr: 2020
Personen, die zu Hause wohnen und auf ein Notrufsystem angewiesen sind, brauchen Kontaktpersonen für den Notfall. Klienten der Spitex Stadt Luzern, die keine Angehörigen im näheren Wohnumfeld haben oder die keine passende Person kennen, können nun auf Hilfe durch freiwillige Kontaktpersonen aus den Reihen der Genossenschaft Zeitgut Luzern zählen.
Projektbeschrieb
Klienten, die von der Spitex betreut werden, haben oftmals keine Verwandte oder Bekannte in der Nähe. Wenn sie einen Rotkreuz-Notruf bestellen, wohnen ihre eingetragenen Erstkontakte teilweise weit weg. Die Erfahrung zeigt, dass bei Alarmierungen häufig die Spitex zum Zug kommt. Die Mitarbeitenden der Spitex können aber nicht in der erforderlichen Zeit bei ihren Klienten eintreffen. Zur Verbesserung solcher Notfallsituationen planen die Spitex Stadt Luzern und die Genossenschaft Zeitgut Luzern ein gemeinsames Pilotprojekt.
Spitex-Klientinnen bzw. -Klienten, die ein Notrufsystem möchten, aber keine Kontaktpersonen in der Nähe kennen, treten der Genossenschaft Zeitgut bei und erhalten in der Folge zwei Kontaktpersonen, die in der Nähe wohnen und diese Aufgabe wahrnehmen können. Diese werden durch eine Vermittlerin von Zeitgut vorgeschlagen. Zudem stehen den frischgebackenen Genossenschaftern auch alle weiteren Unterstützungsmöglichkeiten offen.
Die Genossenschaft Zeitgut Luzern baut seit 2013 in Luzerner Stadtteilen und Gemeinden ein Netzwerk für Nachbarschaftshilfe auf. Sie arbeitet nach dem Prinzip der Zeitgutschriften und gehört zum Netzwerk Nachbarschaftshilfe Schweiz, in dem die dezentral organisierten Zeitgutschriften-Organisationen miteinander verbunden sind. Das heisst: Wer Unterstützung leistet, erhält Zeit gutgeschrieben. Wer Unterstützung erhält, gibt Zeit. Geleistete Stunden können bezogen oder verschenkt werden. In Luzern funktioniert der Ansatz und ist etabliert. Insgesamt wurden bereits über 21’000 Stunden Nachbarschaftshilfe geleistet.
Der abschliessende Projektbericht wird über die Erfahrungen mit der Einbindung von Nachbarschaftshilfe in Notruf-Dienste berichten. Über die Veröffentlichung des Berichts informiert der Newsletter der Age-Stiftung.
Eckdaten
Trägerschaft | Genossenschaft Zeitgut Luzern |
Projektleitung | Regula Schärli Beck |
Partnerorganisationen | Spitex Stadt Luzern |
Gesamtprojektkosten | CHF 60'000 bis Sommer 2022 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 60'000 |
Projektdokumentation | erscheint ca. 2024 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2020
Professionelle Kräfte bündeln und freiwillige Ressourcen gut einbinden – so lautet das Gebot der Stunde, wenn es darum geht, neue und bezahlbare Lösungswege voranzutreiben. Die Zusammenarbeit der Spitex Stadt Luzern mit der Genossenschaft Zeitgut Luzern steht beispielhaft für diesen Ansatz. Ihr Pilotprojekt wird zeigen, ob und inwiefern Notfallinterventionen durch Freiwilligeneinsätze optimiert werden können und welche Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen.
Profil
Matrix: Zeitgut Luzern, I-2020-011, LU
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