Miteinander wohnen und arbeiten im Gemeinschaftshof Niederweningen
I-2015-005 / Bewilligungsjahr: 2015 / Abschlussjahr: 2018
Der Gemeinschaftshof Niederweningen steht mitten im Dorf und bietet günstigen Wohnraum für Personen mit eher geringen Mitteln, die sich längerfristig in die Gemeinschaft des Hofes einbringen wollen. Der Hof mit Bistro, Hofladen, Garten und Landwirtschaftsbetrieb soll ein generationenübergreifender Treffpunkt für die Dorfbevölkerung werden.
Projektbeschrieb
Engagierte Bewohner der Gemeinde Niederweningen haben in Zusammenarbeit mit Vertretern des Gemeinderates im Frühjahr 2010 das Konzept für den Gemeinschaftshof Niederweningen entwickelt. Angesprochen werden primär Menschen über sechzig, die zwar in einer persönlichen Wohnung, aber auch in einer grösseren Gemeinschaft leben und sich aktiv daran beteiligen möchten. Ende 2015 wurden die Wohnungen bezogen.
Der Hof umfasst fünfzehn Wohnungen (1.5 bis 3.5 Zimmer) auf drei Stockwerken, die durch einen Lift erschlossen sind. Im Gemeinschaftsteil findet man ein schmuckes, einladendes Bistro mit Küche und Gartensitzplatz, zwei Werkräume und ein Gästezimmer. Die Genossenschaft, deren Mitgliederzahl in der Zwischenzeit auf 140 gewachsen ist (Stand 2018), agiert als Bauträgerin. Die Gemeinde hat dem Projekt ein zinsloses Darlehen gewährt und die Stiftung Gemeinschaftshof Niederweningen (SGN) ins Leben gerufen die auch den Trägerverein «Treffpunkt» unterstützt. Der Trägerverein tritt gegenüber der Genossenschaft als Mieter und Betreiber des Gemeinschaftsteils und des Bistros auf. Eine weitere beteiligte Partei sind die Bewohnerinnen und Bewohner selbst, die sich an der Verwaltung der Wohnungen und dem Betrieb des Gemeinschaftsteils beteiligen.
Das Projekt Gemeinschaftshof Niederweningen soll Seniorinnen und Senioren aus Niederweningen zum Wechsel in altersgerechte Wohnungen motivieren, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben im Dorf langfristig ermöglichen.
Der Gemeinschaftshof positioniert sich selbst im Wohnungsmarkt als Alternative zwischen Eigenheim und einer konventionellen Einrichtung für alte Menschen. Er ist also kein Alters- und Pflegeheim und bietet keine Langzeitpflege an. Ambulante Pflegeleistungen erbringt also wie anderswo die Spitex oder sie werden privat organisiert.
Wer im Gemeinschaftshof wohnt, findet stets Kontakt zu Menschen im Dorf, denn der Gemeinschaftsraum hat sich rasch als Treffpunkt für die Gemeinde etabliert, in der unterschiedliche Generationen verschiedene Aktivitäten durchführen. Der Trägerverein sorgt dafür, dass den Bedürfnissen der Dorfbevölkerung und der Hofbewohnerschaft gleichermassen Rechnung getragen wird.
Der Schlussbericht (2018, 24 Seiten) dokumentiert die Entstehungsgeschichte des Projekts und die Organisationsstrukturen des Wohn- und Partizipationsangebots. Zudem bieten die Erfahrungen aus den ersten zwei Betriebsjahren insbesondere zum Thema Partizipation interessante Einblicke.
Eckdaten
Trägerschaft | Genossenschaft Gemeinschaftshof Niederweningen |
Projektleitung | Greenland & Rüegg Architekten AG |
Partnerorganisationen | Stiftung Gemeinschaftshof Niederweningen, Politische Gemeinde |
Architektur / Berater | Willi Reinhart, Architekt, Niederweningen Greenland & Rüegg Architekten AG, Dielsdorf |
Weitere Berater | Robert Fink, Architekt und Bauherrenberater, 8185 Winkel |
Finanzierungspartner | Bezirks-Sparkasse Dielsdorf |
Gesamtprojektkosten | CHF 6'500'000 |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 150'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2015
Die Gemeinde Niederweningen ist, wie viele periphere Gemeinden im Kanton Zürich, in den letzten 25 Jahren stark gewachsen. Deshalb hat man bei der Konzeption und der Weiterentwicklung des Projekts Gemeinschaftshof Niederweningen die Möglichkeit genutzt, aus einem Altersprojekt ein Dorfprojekt zu machen und den naturnahen und generationenübergreifenden Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken. So füllt der Gemeinschaftshof nicht nur eine Lücke im lokalen Wohnangebot. Bistro, Hofladen und Spielplatz wie auch der angrenzende Naturgarten mit Tieren bieten die Chance, auch neue Gemeindeeinwohnerinnen und -einwohner in das Dorfleben zu integrieren. Die angestrebte Wirkungsvielfalt des Gemeinschaftshofs spiegelt sich folglich auch in der engen organisatorischen Verknüpfung von Zivilgesellschaft, Gemeinde und Bewohnerschaft. Ein dokumentarischer Schlussbericht wird nach den ersten zwei Betriebsjahren über die Entwicklung des Projekts Auskunft geben. Über die Publikation des Berichts informiert der Newsletter der Age-Stiftung.
Kommentar zum Abschluss 2018
Der Gemeinschaftshof Niederweningen orientierte sich seit Projektbeginn an einem ehrgeizigen und facettenreichen Konzept. Nicht jede Idee konnte umgesetzt und nicht jeder Anspruch eingelöst werden. Doch sind die Initianten zu Recht zufrieden mit dem Erreichten. Über die Jahre ist der Kerngedanke der Gemeinschaftlichkeit und Partizipation als zentraler Orientierungspunkt erhalten geblieben. Die Bewohnerinnen und Bewohner bilden eine Gemeinschaft und das Dorf hat den Gemeinschaftshof als Ort der Begegnung schätzen gelernt. Die bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen den Projektinitianten und der Gemeinde hat in Niederweningen ein Projekt ermöglicht, dass auf verschiedenen Ebenen Mehrwert geschaffen hat. Sie wird im Abschlussbericht beschrieben.
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: Gemeinschaftshof Niederweningen, I-2015-005, ZH
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Genossenschaft Gemeinschaftshof Niederweningen
Urs Bürchler
alte Dorfstrasse 3b
8166 Niederweningen
Tel. 044 856 07 43
buerchleru@bluewin.ch
Hubert Graf
Hüsliweg 39
8166 Niederweningen
Tel. 044 856 09 11
hubert.graf@gmx.ch