Clusterwohnen im Juradorf Wiedlisbach

Mit dem Juradorf Wiedlisbach entsteht das erste «Demenzdorf» der Schweiz. Das viel diskutierte Pflegeangebot sollte in diesem Förderprojekt durch Clusterwohnungen für Angehörige ergänzt werden, damit diese in der Nähe ihrer an Demenz erkrankten Partnerinnen oder Partner wohnen können. Im Planungsprozess zeigte sich, dass das Konzept nicht den Bedürfnissen entspricht und im ländlichen Kontext nicht umsetzbar ist.

Projektbeschrieb

Mit dem Projekt «Juradorf Wiedlisbach» wird ein (für die Schweiz) neues Modell für die stationäre Pflege demenzerkrankter Personen umgesetzt. Es orientiert sich am Vorbild «De Hogeweyk» bei Amsterdam. Der Ansatz besteht darin, dass eine geschützte, dorfähnliche Umgebung mit lebensweltgerechten und überschaubaren Wohneinheiten für eine grösstmögliche Bewegungsfreiheit der Bewohner sorgt. 

Die treibende Kraft hinter dem Grossprojekt ist die Immobilien Genossenschaft Oberaargau (IGO). Das komplexe Projekt besteht aus Neubauten, Ersatzneubauten und Umnutzungen. Ein wichtiger Bestandteil ist das bestehende sechsstöckige Hochhaus. Hier sollten neue Wohnformen entstehen, insb. Clusterwohnungen für Angehörige von Bewohnenden. Der von der Age-Stiftung geförderte Planungsprozess hat jedoch gezeigt, dass das Projekt nicht in der geplanten Form realisierbar ist. Der Erfahrungsbericht (PDF, 28 Seiten) beleuchtet die Erkenntnisse aus dem Planungsprozess: Insb. die fundierte Bedürfnisanalyse machte deutlich, dass Angehörige eine Balance zwischen Nähe und Distanz bevorzugen und nicht per se in unmittelbarer Nähe ihrer Partnerinnen oder Partner wohnen möchten. Weitere Einflussfaktoren werden im ländlichen Kontext sowie einer pandemiebedingten Skepsis vor Nähe ausgemacht.

Dokumentation

Dokumentation 2023

Clusterwohnen im Juradorf Wiedlisbach. Erfahrungsbericht zu Planungsprozess und ...

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Immobilien Genossenschaft Oberaargau

  • Projektleitung

    Martin Sommer

  • Partnerorganisationen

    dahlia oberaargau ag

  • Projektlaufzeit

    2020–2023

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 3 Mio.

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 220'000