Vicino Luzern – Vermittlung von Unterstützung und Kontakten im Quartier
I-2013-037 / Bewilligungsjahr: 2013 / Abschlussjahr: 2018
Der Aufbau eines sozialen Netzwerks, das alten Menschen den Zugang zu Unterstützung ermöglicht und erleichtert. Dieses Ziel verfolgte das Pilotprojekt Vicino Luzern, das die Allgemeine Baugenossenschaft Luzern zusammen mit der Spitex Stadt Luzern im Kleinquartier Himmelrich durchführte.
Projektbeschrieb
Die abl ist mit rund 240 Liegenschaften die grösste Baugenossenschaft in der Zentralschweiz. Sie errichtet in der Siedlung Himmelrich 3 an zentraler Lage in Luzern Ersatzneubauten mit rund 250 Wohnungen verschiedener Grösse (Bezug: 2018 bis 2020). Die Wohnungen sollen von verschiedenen Generationen genutzt werden und alte Menschen, die Hilfe brauchen, sollen Zugang zu entsprechender Unterstützung finden. Dieses Ziel wurde im Laufe des Pilotprojekts «Wohnen mit Dienstleistungen» geschärft und unter dem Begriff «Vicino Luzern» neu definiert:
Vicino Luzern ist als Verein organisiert und vermittelt zwischen den Angeboten der bestehenden Organisationen und den Bedürfnissen im Quartier. Die Vereins- und Vorstandsmitglieder gehören Alters- und gesundheitsnahen Organisationen an, die in diesem Stadtteil präsent sind. Dies Geschäftsstelle von Vicino Luzern baut den Kontakt zu den älteren Bewohnerinnen und Bewohnern auf. Stellt sie einen Bedarf fest, werden niederschwellige Dienstleistungen im Rahmen von informeller Nachbarschaftshilfe organisiert. Sämtliche professionell abdeckbaren Dienstleistungen werden von Drittorganisationen erbracht, deren Angebote für die Zielgruppe sichtbarer und zugänglicher gemacht werden.
Das Pilotprojekt «Wohnen mit Dienstleistungen» bzw. Vicino Luzern wurde begleitend dokumentiert. Der Bericht (2018, 56 Seiten) beschreibt das Modell, den Organisationsaufbau und die erste Betriebsphase (2014 bis 2017). Darin finden sich Erkenntnisse über den Aufbau von Netzwerken, über das Erreichen von Zielgruppen und über die Etablierung von Angeboten. Zudem werden die Prozessdynamik und der Umgang mit Veränderungen in einem stark kooperativ ausgerichteten Projektumfeld thematisiert.
Eckdaten
Trägerschaft | Allgemeine Baugenossenschaft Luzern abl und weitere Partner im Projektverlauf, u.a. Spitex Stadt Luzern, Stadt Luzern, Viva Luzern AG, Kath. Kirche Stadt Luzern, Pro Senectute (Interessengemeinschaft Vicino) Seit Juni 2016 Verein Vicino Luzern (siehe Netzwerk Partnerorganisationen) |
Projektsteuerung | Ruedi Meier, Präsident abl (ab Juni 2016 Verein Vicino Luzern) |
Projektleitung | Tamara Renner, Leiterin Spitex Stadt Luzern Jesús Turiño, Leiter Soziales und Genossenschaftskultur, abl |
Geschäftsleitung | René Fuhrimann |
Netzwerk Partnerorganisationen | Im Verein Vicino Luzern engagiert: |
Finanzierungspartner | Stadt Luzern |
Beitrag der Age-Stiftung | CHF 210'000 |
Kommentar der Age-Stiftung
Kommentar zur Bewilligung 2013
Wer in einer Wohnbaugenossenschaft lebt, geniesst die Vorteile eines fairen Mietzinses, erlebt ein weniger anonymes Wohnumfeld und hat aktive Mitwirkungsmöglichkeiten. Ein optimales Umfeld, um ein vernetztes Angebot an wohnortsnahen, niederschwelligen und professionellen Dienstleistungen anzubieten. Geplant sind:
· Koordination Nachbarschaftshilfe (koordinieren, gestalten und vermitteln)
· Auskunft und Beratung sämtlicher Anliegen der Bewohnerinnen/Bewohner
· Koordination und Organisation von Dienstleistungen
· Bereitstellen von Informationen
· Bewirtschaftung der gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten
Die abl zeigt mit diesem Projekt die Bereitschaft, neu und vernetzt zu denken und dabei betriebliche, bauliche sowie sozialräumliche Rahmenbedingungen zu integrieren. Alle alterspolitisch grösseren Organisationen und Institutionen der Stadt Luzern werden in das Projekt eingebunden. Mit einem Echoraum werden möglichst viele Player im Quartier einbezogen.
Ziel der finanziellen Unterstützung der Age Stiftung ist es, diesen Prozess zu ermöglichen und eine chronologische Dokumentation zu erstellen, welche die Entwicklung und die Ergebnisse mit Text und Bild festhält.
Kommentar zum Abschluss 2018
Die Entwicklung des Pilotprojekts «Wohnen mit Dienstleistungen» bis zum Verein Vicino bedingte viel Geschick und Flexibilität der Initianten. Das geleistete Wegstück wird in der Prozessdokumentation, die auch evaluative Anteile enthält, beschrieben. Aus dem Bericht des Büro Zimraum geht hervor, dass sich netzwerkartige Organisationsformen in einem dynamischen Umfeld bilden und etablieren müssen. Keine einfache Sache, denn die Rahmenbedingungen verändern sich laufend. (So wird sich beispielsweise keine Pflegewohnung in den Ersatzneubauten integriert werden und auf den kombinierten Betrieb des Vereins Vicino mit einem Gastronomiekonzept im Erdgeschoss wird verzichtet.) Die Dokumentation legt zudem den Schluss nahe, dass bei der Bildung von netzwerkartig angelegten Organisationsformen davon ausgegangen werden muss, dass die «gemeinsamen Nenner» der Organisationen zuerst gefunden werden müssen. Dazu braucht es viel Überzeugungsarbeit und Geduld. Lesen Sie den angehängten Bericht «Vicino Luzern Schlussbericht Pilotphase 2014 – 2017».
Materialien zum Projekt
Profil
Matrix: ABL-Himmelrich, I-2013-037, LU
Pflege | |||
Hilfe & Betreuung | |||
Soziale Einbindung | |||
Wohnung | |||
Privat | Organisiert | Institutionell |
Schwerpunkte
Kontakt
Marlise Egger Andermatt
Vizepräsidentin allgemeine baugenossenschaft luzern abl
Vorstand Verein Vicino Luzern
E-mail: kommunikation@abl.ch
Tel.: 078 653 10 78