Wohnen im Alter Hinterthurgau

Altersgerechte Wohnungen werden mit Räumlichkeiten kombiniert, die von der Dorfbevölkerung, Vereinen und Organisationen genutzt werden können. Mit diesem Konzept schafft die Genossenschaft Wohnen im Alter Hinterthurgau neuen Wohnraum mit Mehrwert für die ganze Gemeinde. Doch der Prozess vom ersten Konzept bis zum Einzug ist anspruchsvoll.

Projektbeschrieb

Die Genossenschaft Wohnen im Alter Hinterthurgau hat in der Gemeinde Bichelsee-Balterswil (2'500 Einwohnerinnen und Einwohner) eine durchgehend hindernisfreie Überbauung mit 17 günstigen Mietwohnungen erstellt: elf 2.5-Zimmer- und sechs 3.5-Zimmer-Wohnungen werden ergänzt durch einen Gemeinschaftsraum und ein öffentliches Bistro. Grundsätzlich werden die Wohnungen an Personen im Alter von 60+ vermietet. Unter gewissen Kriterien werden auch jüngere Personen berücksichtigt. Die meisten Mieterinnen und Mieter wohnten schon vorher in der Gemeinde, oder ihre Kinder haben ihren Wohnsitz in Bichelsee-Balterswil. 

Das Projekt ist durch die rund 150 Genossenschafter – dazu gehört auch die politische Gemeinde Bichelsee-Balterswil – gut in der Bevölkerung verankert. Die Genossenschaft versteht ihr Projekt als Beitrag für das Gemeinwesen des Dorfes, weshalb sie einen beachtlichen Teil der Räumlichkeiten für gemeinschaftliche und öffentliche Nutzungen vorsieht. Dadurch haben die älteren Bewohnerinnen und Bewohner, die Dorfbevölkerung sowie verschiedene Organisationen und Vereine einen zentralen Ort für Kontakte untereinander sowie für das Anbieten und Beziehen von Dienstleistungen erhalten. Dafür stehen der Gemeinschaftsraum sowie das Bistro zur Verfügung. Der Neubau ist also nicht nur ein Wohnhaus für ältere Menschen, sondern auch ein Treffpunkt für alle Generationen. Die Genossenschaft lässt die Liegenschaft im Mandatsverhältnis verwalten stellt aber durch ihre Arbeitsgruppe WIA der Mieterschaft eine weitere Anlaufstelle zur Verfügung. Steigt mit dem Eintritt in die fragile Phase des Alters das Sicherheitsbedürfnis, dann kann das bereits installierte Notrufsystem genutzt werden. Abgesehen von einmaligen und moderaten Aufschaltungsgebühren entstehen dadurch keine weiteren Kosten. Finanziert werden die Anlaufstelle und der Notruf unter anderem durch den Solidaritätsfonds der Genossenschaft WIA Hinterthurgau. 

Das Projekt WIA Hinterthurgau haben die Projektverantwortlichen in einem Erfahrungsbericht dokumentiert (2021, 33 Seiten). Darin sind Erfahrungen aus einer Dekade Projektpraxis gebündelt, die anderen Planungsgruppen und Projektinitianten wertvolle Planungshinweise liefern. 

Dokumentation

Dokumentation 2021

Projekt Wohnen im Alter Hinterthurgau

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Genossenschaft Wohnen im Alter Hinterthurgau

  • Projektleitung

    Paul Widmer

  • Projektlaufzeit

    2015–2021

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 6'850'000

  • Beitrag Age-Stiftung

    CHF 250'000