Wohnungen für ältere Frauen – Erneuerung Alterssiedlung Zähringer, Bern

I-2017-035 / Bewilligungsjahr: 2017 / Abschlussjahr: 2022

Wie eine innerstädtische Altbausiedlung trotz moderaten Mieten den zeitgemässen Ansprüchen ans Wohnen im Alter angepasst werden kann, das zeigt das Beispiel der Alterssiedlung Zähringer im Zentrum von Bern. Die geschickte Verbindung zwischen bewährten und neuen Wohnlösungen spielt dabei eine zentrale Rolle.

Projektbeschrieb

In der 1956 erbauten Alterssiedlung Zähringer bietet der Schweizerische Gemeinnützige Frauenverein sgf älteren Frauen mit geringem Einkommen im Alter ab 60 Jahren günstigen Wohnraum im Zentrum von Bern. Das dreiteilige Ensemble mit Restaurant im Erdgeschoss wurde 2018 bis 2021 den veränderten Anforderungen an ein zeitgemässes Wohnen im Alter angepasst. Die 24 Wohnungen sind weiterhin eher klein bemessen, werden jedoch durch Mehrzweckräume auf den Geschossen sowie durch ein Gästezimmer, einen grosszügigen Garten und einen Fitnessraum ergänzt.

Acht vormalige 1-Zi-Wohnungen wurden in zwei originelle Cluster-Wohnungen verwandelt. In jeder Clusterwohnung wohnen jeweils drei Bewohnerinnen, die je über ein eigenes Zimmer mit Bad verfügen, während sie sich den Wohn- und Essbereich, die Küche sowie den Eingangsbereich der Wohnung teilen. Dem einen Cluster ist zudem eine Attika-Terrasse angegliedert, dem anderen ein Garten.

Zum Kern des Wohnkonzepts im «neuen Zähringer» gehört der nachbarschaftliche Austausch. Gefördert wird dieser durch die vielfältig nutzbaren Innen- und Aussenräume, die dazu einladen, in der Siedlungsgemeinschaft mitzuwirken – zum Beispiel bei der gemeinsamen Möblierung dieser Räumlichkeiten. Der Betrieb in der umgestalteten Siedlung orientiert sich aber auch nach aussen: Ein grosser Mehrzweckraum sowie mehrere Co-Working-Arbeitsplätze können durch Quartierbewohner und durch externe Organisationen gemietet werden. Zusammen mit dem Restaurantbetrieb in der Siedlung bilden sie eine gute Grundlage, auf der sich ein tragfähiges Nachbarschaftsnetz über die Überbauung hinaus entwickeln kann. Für die Generationendurchmischung wurde eine 3-Zi-Wohnung an zwei jüngere Frauen vergeben, die sich aktiv an der Gemeinschaftsbildung der Siedlung beteiligen.

Die ersten erneuerten Wohnungen wurden im Jahr 2020 bezogen. Die letzte Clusterwohnung wurde im 2022 vergeben. Im Projektschlussbericht (2022, 26 Seiten) hat die Trägerschaft ihre mit partizipativen Elementen angereicherte Planung sowie die erste Phase des Wohnbetriebs im «neuen Zähringer» dokumentiert und reflektiert.

Eckdaten

Trägerschaft

Schweizerischer Gemeinnütziger Frauenverein, sgf Bern

Fischerweg 3

3012 Bern
ProjektleitungBarbara Beyeler, Vizepräsidentin des Vorstands
PartnerorganisationStadt Bern sowie Quartierorganisationen Stadtteil II, mit weiteren Organisationen sind wir in Kontakt für die Zusammenarbeit
Architektur / BeraterAtelier G+S, Burgdorf
Weitere BeraterWerden nach Bedarf und Thema dazugeholt
FinanzierungspartnerStadt Bern
Gesamtprojektkosten CHF 6’100’000
Beitrag der Age-StiftungCHF 260’000

Kommentar der Age-Stiftung

Kommentar zur Bewilligung 2017

Der Schweizerische Gemeinnützige Frauenverein schafft die Grundlage für ein attraktives Wohnumfeld, in welchem Bewährtes geschickt mit neuen sozialräumlichen Ansätzen verbunden wird. Die sorgfältig konzipierte Erneuerung der Siedlung ermöglicht weiterhin ein Wohnangebot mit niedrigen Mieten. Die Age-Stiftung erwartet als Projektresultat ein aktuelles Beispiel für eine moderate, innovative und integrative Weiterentwicklung einer älteren innerstädtischen Alterssiedlung. Dieses wird in einem Schlussbericht dokumentiert werden. Der Newsletter der Age-Stiftung wird über die Publikation des Berichts auf dieser Website informieren. 

Kommentar zum Abschluss 2022

Mit der Erneuerung ihrer Liegenschaften an der Berner Zähringerstrasse 13/15 beweist der Schweizerische Gemeinnützige Frauenverein beispielhaft, dass im urbanen Raum auf pragmatische Weise moderne und dennoch preisgünstige Wohnungen für ältere Menschen realisiert werden können. Als wertvoll für andere Planungsgruppen erweist sich die sorgfältige Dokumentation des Projekts. Dazu gehören auch neue Erfahrungen mit der Konzipierung und Vermietung von Clusterwohnungen, welche für die Weiterentwicklung dieses Wohnmodells hoch relevant sind. 

Bilder

Materialien zum Projekt

Profil

Matrix: sgf Bern, I-2017-035, BE

sgf BernI-2017-035
Vorsorge (Sicherheit)Wohntypus (Autonomie)
Pflege
Hilfe & Betreuung
Soziale Einbindung
Wohnung
PrivatOrganisiertInstitutionell

Schwerpunkte

Organisiertes Wohnen
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Kontakt

18.11.2022