Zugehende Beratung für Menschen mit Demenz und Angehörige, Kanton Zürich

I-2017-034 / Bewilligungsjahr: 2017 / Abschlussjahr: 2020

Ein longitudinales angelegtes aufsuchendes Angebot für Demenzbetroffene und ihre Angehörigen hat die Alzheimer Zürich im Rahmen der nationalen Demenzstrategie entwickelt. Es umfasst die Beratung, Begleitung und Unterstützung über einen langen Zeitraum hinweg für betreuender und pflegender Angehörige und Menschen mit Demenz im häuslichen Umfeld sowie die Koordination der notwendigen Leistungen. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet.

Projektbeschrieb

Laut Alzheimer Zürich können Menschen mit Demenz, die frühzeitig begleitet und therapiert werden, ihre Angelegenheiten regeln und länger ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben führen. Die Beratung soll deshalb im Sinne von Care-Management direkt nach Diagnosestellung, oder – wenn möglich – schon in der Phase der ersten krankheitsbedingten Einschränkung beginnen und die Betroffenen und ihre Angehörigen unterstützen, beraten und begleiten. Die Beraterinnen sollen: 1. Information und Beratung zur Krankheit anbieten, 2. Hilfe zur Selbsthilfe bieten, 3. Entlastung und Erholung für Angehörige organisieren, 4. Navigationshilfen zu den Angeboten geben und die Schnittstellen zu anderen Anbietern im Versorgungsnetz koordinierend betreuen. Die Beratung wird langfristig angelegt: Immer die gleiche Beratungsperson soll die Menschen zu Hause aufsuchen und durch den ganzen Prozess der Erkrankung begleiten. Um den sozialen Aspekten der Beratung genügend Raum zuzugestehen, wurden Leistungsverträge mit den Gemeinden angestrebt. In der Projektlaufzeit von Mitte 2016 bis Ende 2019 konnten mit acht Gemeinden Leistungsverträge abgeschlossen und 51 Klientinnen und Klienten respektive Familien beraten werden.

Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. Im Vordergrund der Begleitstudie standen unter anderem folgende Fragen: Wie kann das Angebot der zugehenden Beratung bekannt gemacht werden und wie fügt es sich in das bestehende Angebot ein? Mit wem muss was verhandelt werden und wie ist der Erfolg dabei? Welche Personen nehmen die zugehende Beratung in Anspruch und warum? Und schliesslich: wer übernimmt die Kosten dafür?

Der Bericht (2020, 52 Seiten) beinhaltet zudem eine kritische Würdigung des Projekts und seiner konzeptuellen Grundlage sowie Empfehlungen für eine Weiterentwicklung des Ansatzes.

Eckdaten

TrägerschaftAlzheimer Zürich
ProjektleitungFrau Christina Krebs, Geschäftsleiterin
FinanzierungspartnerAlzheimer Schweiz (CHF 10'000)
Beitrag der Age-StiftungCHF 140'000

Kommentar der Age-Stiftung

Kommentar zur Bewilligung 2017

Das Beratungskonzept der Alzheimer Zürich ist ebenso interessant wie die modellhaft angelegten vertraglichen Ansätze, die im Rahmen des Pilotprojekts mit den Gemeinden und anderen Kooperationspartnern entwickelt werden. Sie können zu neuen Systemlösungen im Bereich der ambulanten Pflege und Betreuung beitragen. Das Projekt wird deshalb begleitend evaluiert. 

Kommentar zum Abschluss 2020

Nursing Science & Care GmbH ist es gemeinsam mit der Alzheimer Zürich gelungen, Erfahrungen und Erkenntnisse während der Lancierung des kantonal angelegten Pilotprojekts «Zugehende Beratung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige im Kanton Zürich» über vier Jahre zu sammeln und auszuwerten. Der gut strukturierte und leserfreundliche Bericht benennt und reflektiert gleichermassen Chancen, Schwierigkeiten und Herausforderungen. Die Erkenntnisse lassen sich gut auf eine Vielfalt von anderen Projekten anwenden. Dazu gehört unter anderem die im Kapitel «kritische Würdigung» (S. 38 ff.) enthaltenen Ausführungen, die auch für viele andere «koordinierende» Projekt- und Beratungsansätze Geltung beanspruchen können.

Bilder

Materialien zum Projekt

Profil

Matrix: Alzheimervereinigung Zürich, I-2017-034, ZH

Alzheimervereinigung ZürichI-2017-034
Vorsorge (Sicherheit)Wohntypus (Autonomie)
Pflege
Hilfe & Betreuung
Soziale Einbindung
Wohnung
PrivatOrganisiertInstitutionell

Schwerpunkte

Unterstützung / Hilfe / Pflege
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Kontakt

20.08.2020