Digital-Café – unkomplizierte Hilfe für Handy und Tablet
Im Basler Digital-Café finden ältere Menschen Hilfe und Rat bei der Nutzung ihrer Handys oder Tablets. Wöchentlicher Treffpunkt ist ein Quartier-Café, wo junge Leute im Auftrag der Pro Senectute beider Basel ihre Unterstützung anbieten.
Projektbeschrieb
Moderne und mobile Informations- und Kommunikationstechnologien durchdringen den Alltag immer stärker. Sie dienen aber nicht mehr nur als Informations- und Kommunikationsmittel, sondern beispielsweise auch als Schlüssel oder als Zahlungsmittel. Für Personen, die Schwierigkeiten haben, ihr Handy oder Tablet zu nutzen, wird der Zugang zu zentralen Dienstleistungen und Kommunikationskanälen zunehmend erschwert oder sogar verwehrt.
Für die Teilhabe an der Gesellschaft ist es besonders für ältere Menschen wichtig, mit den digitalen Medien vertraut zu sein. Ein Ticket kaufen, eine App installieren, Fahrpläne lesen, Wegbeschreibungen finden etc. wird immer entscheidender, um nicht ausgeschlossen zu werden. Deshalb suchte die Pro Senectute beider Basel nach einem niederschwelligen Angebot und erfand das Digital-Café. Die Beratung findet in einem öffentlichen Café statt und ist kostenlos. Junge Leute beraten die Seniorinnen und Senioren, die unangemeldet mit ihren Fragen kommen dürfen. Die Beratung beschränkt sich auf Geräte, welche die Kundinnen und Kunden mitbringen, das heisst auf Smartphones und Tablets. Thematisch ist sie nicht eingegrenzt. Die Beratungsgespräche spielen sich in lockerer Atmosphäre ab. Die später Hinzukommenden können zuhören und schon mitlernen oder sich untereinander unterhalten. Somit ist das Digital-Café auch ein Ort der Begegnung.
Pro Senectute beider Basel testete das Digital-Café 2019 in einer viermonatigen Pilotphase. Die Bäckerei-Kette «Sutter Begg», die in vielen ihrer Bäckereien auch Cafés führt, war dafür die ideale Partnerin. Das Projekt wurde gut besucht, weshalb es in die Betriebsphase überführt und auf vier Standorte ausgedehnt wurde.
Im Frühling 2020 musste das Digital-Café aufgrund der Pandemie gestoppt werden. In der Folge wurde ein Ersatzformat geschaffen: Die «Digitale Unterstützung» bietet 20 Minuten Einzelberatung mit Anmeldung an, welche den obligaten Schutzmassnahmen Rechnung trägt. Den sozialen Mehrwert des Digital-Cafés, das Gruppen vor Ort zusammenbrachte, kann diese Lösung jedoch kaum bieten. Die vermehrt angebotenen Online-Kurse der Pro Senectute im Sprach-, Sport- und Kreativbereich übernahmen diese Funktion teilweise. Die beiden Angebote gehen seither Hand in Hand.
Die Erfahrungen, welche die Beteiligten im intergenerationellen Wissenstransferprojekt gemacht haben, sind im Schlussbericht (2021, 28 Seiten) dokumentiert.
Der Bericht wird durch einen Videoclip (4.54 Min) ergänzt.
Dokumentation
Eckdaten
Trägerschaft
Pro Senectute beider Basel
Projektleitung
Michael Harr
Partnerorganisationen
Sutter-Begg
Basler KantonalbankProjektlaufzeit
2019-2021
Beitrag der Age-Stiftung
CHF 75'000