Indikationskriterien für MPDs (spezialisierte mobile Palliative-Care-Dienste)
Spezialisierte Palliative Care kann die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten am Lebensende verbessern. Um festzustellen, wann in Ergänzung zur allgemeinen Palliative Care spezialisierte Fachkenntnisse nötig sind, möchte palliative.ch ein einheitliches Messinstrument einführen.
Projektbeschrieb
Die ambulante medizinische Versorgung zu Hause wird grundsätzlich über Hausärztinnen und Hausärzte sowie Pflegefachpersonen von Spitexorganisationen und/oder Pflegeheimen erbracht. In komplexen Fällen und/oder vorübergehend instabilen Phasen kann es sein, dass dieses allgemeine Netzwerk an seine Grenzen kommt. Mobile Palliative-Care-Dienste (MPD) bieten dann spezialisierte Unterstützung an. Um festzustellen, ab wann in Ergänzung zur allgemeinen Palliative Care die spezialisierte Palliative Care benötigt wird, können verschiedene Messinstrumente verwendet werden. Das MPD-Netzwerk von palliative.ch initiierte dieses Projekt zur Implementierung eines einheitlichen Messinstruments der Indikationskriterien. Nach sorgfältiger Prüfung verschiedener Optionen wählte das MPD-Netzwerk den von der Andreas Weber-Stiftung entwickelte «EPS-Test» (Erkennen palliativer Situationen). In einer Pilotstudie (2024–2026) setzen sieben Mobile Palliativ-Dienste den EPS-Test in der Praxis ein und werden evaluativ vom Büro BASS (Büro für Arbeits- und Sozialpolitische Studien) begleitet. Anschliessend soll das validierte Messinstrument digital bereitgestellt, durch gezielte Kommunikationsmassnahmen in der Grundversorgung verbreitet werden und für palliative Situationen sensibilisieren.
Derzeit hat nur ein kleiner Prozentsatz von betroffenen Personen Zugang zu spezialisierter Palliative Care. Dabei würde diese in vielen Fällen die Lebensqualität von Betroffenen verbessern, die verschiedenen Belastungen verringern und eine bessere und spezifischere Versorgung ermöglichen. Durch die Einführung eines einheitlichen Messinstrumentes soll der Bedarf an spezialisierter Palliative Care frühzeitiger erkannt und eine bedarfsgerechtere Versorgung sichergestellt werden. Der Newsletter und die Social-Media-Kanäle der Age-Stiftung sowie von palliative.ch werden über die Ergebnisse des Projektes informieren.
Eckdaten
Trägerschaft
palliative.ch
Projektleitung
Renate Gurtner Vontobel
Partnerorganisationen
Spitex Zürich, Palliative Spitex Aargau, MPD Bern, MPD-Basel-Stadt, MPD Arlesheim, Krebsliga Ostschweiz, MPC Mobile Palliative Care GmbH Solothurn, Palliativzentrum Bethesda Spital Basel
Projektlaufzeit
2024–2026
Gesamtprojektkosten
CHF 286'249
Beitrag der Age-Stiftung
CHF 260'000