So TeRo – Förderung der Lebensqualität mittels sozialen Telepräsenzrobotern
Können Telepräsenzroboter die Teilhabe alter Menschen unterstützen und zu ihrer Lebensqualität beitragen? Und wie lassen sich solche Roboter sinnvoll in den Alltag von Alters- und Pflegeinstitutionen integrieren? Die FHNW ist diesen Fragen im Rahmen von wissenschaftlichen Piloteinsätzen von sozialen Telepräsenzrobotern nachgegangen.
Projektbeschrieb
Ein Telepräsenzroboter verfügt über Räder, eine Kamera, einen Lautsprecher, ein Mikrofon und einen Bildschirm. Ferngesteuert navigiert er in seiner Umgebung, während eine zweiseitige Video- und Audioübertragung stattfindet. Im Vergleich zu Smartphone und Tablet kann die physische Gestalt und die Mobilität des Roboters zu einer grösseren gefühlten Nähe zwischen den Menschen beitragen. Auch medizinische Konsultationen und Pflegeunterstützung, Videobotschaften abspielen, aus der Zeitung vorlesen oder Spiele spielen zählen zu den möglichen Einsatzszenarien. Damit die in der Anschaffung teuren Telepräsenzroboter einen Mehrwert im Heimalltag entfalten können, müssten sie jedoch organisatorisch sinnvoll in die Arbeitsprozesse und in Geschäftsmodelle integriert werden.
Das Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat gemeinsam mit einem Netzwerk aus Forschung, Industrie und Alterseinrichtungen ein Forschungsprojekt entwickelt: Auf Basis konkreter Einsätze wurde der Telepräsenzroboter «Temi» in Pflegezentren bezüglich Akzeptanz, Mehrwert, technischer Entwicklungsanforderung und Marktpotenzial untersucht. Zudem sollte ein Geschäftsmodell für den Einsatz von Telepräsenzrobotern entwickelt und ein Anwendernetzwerk aufgebaut werden. Der Erfahrungsbericht reflektiert den hürdenreichen Projektverlauf und zeigt, warum das Marktpotenzial für soziale Telepräsenzroboter in Alters- und Pflegeeinrichtungen zurzeit gering ist. Das Kapitel 8 fasst die zentralen Erkenntnisse zu den Herausforderungen in den Bereichen Infrastruktur, technische Entwicklung, organisationale Einbindung sowie Nutzung durch hochaltrige Menschen zusammen.
Dokumentation
Eckdaten
Trägerschaft
FHNW Campus Olten
Projektleitung
Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung, Prof. Dr. Hartmut Schulze (Leiter Schwerpunkt Social Robotics)
Partnerorganisationen
Bonacasa; Helvetia Partners; raumCode; Hochschule für Technik FHNW, Institut für Data Science; Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, Institut für Marktangebote und Konsumentscheidungen
Projektlaufzeit
2021–2024
Gesamtprojektkosten
CHF 280'000
Beitrag der Age-Stiftung
CHF 140'000