WohnenPlus Siedlung Bergli, Bülach
Altersgerechte Wohnungen, ein Quartierladen, eine Pflegewohngruppe und eine Kindertagesstätte. Das bietet die Siedlung Bergli in Bülach als Teil des städtischen Konzepts WohnenPlus. Kontaktfördernde Architektur und moderierende Unterstützung bei der Gemeinschaftsbildung schaffen gute Voraussetzungen für das Altern im angestammten Wohnumfeld.
Projektbeschrieb
Die Bülacher Bergli-Siedlung ist Teil des städtischen Konzepts WohnenPlus, das günstige Voraussetzungen bieten soll, um auch bei leichter Pflegebedürftigkeit in den eigenen vier Wänden zu verbleiben. 2014 hat das Stimmvolk dem konzeptgebundenen Verkauf des 6300 m2 grossen Grundstücks durch die Stadt Bülach zugestimmt. Verkauft wurde die Liegenschaft an ein Bau- und Betreiberkonsortium, das aus der kooperationserfahrenen Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Zürich WSGZ (70%) und der lokalen Genossenschaft für Alterswohnungen GAB (30%) besteht. Die Bauarbeiten wurden 2016 aufgenommen. Die Wohnsiedlung Bergli wurde Ende 2017 bezogen und umfasst zwei längliche, viergeschossige Mehrfamilienhäuser. Sie bietet 47 altersgerechte Wohnungen für Alleinstehende und Paare, die sich im Alter für ein selbstbestimmtes und gemeinschaftsorientiertes Wohnen entscheiden, sowie für Familien, die gern in einer Umgebung mit älteren Menschen wohnen. 29 Wohnungen (60 %) wurden an Personen über 60 vermietet, die alle aus dem umliegenden Quartier stammen. Bei Bedarf können sie aus einem Angebot an Dienstleistungen wählen. Die Wohnungen sind günstig und auch für Personen bezahlbar, die Ergänzungsleistungen beziehen. Neben den Wohnungen bietet die Siedlung Bergli auch Raum für andere Nutzungen. In den Erdgeschossen der Gebäude befinden sich eine Pflegewohngruppe (Haus B) sowie (im Haus A) ein Quartierladen, eine Kindertagesstätte und ein Gemeinschaftsraum.
Durch den Verkauf durch die Stadt unterliegt das Siedlungsprojekt den Konzeptvorgaben von WohnenPlus. Diese Auflagen erfüllt die Siedlung Bergli durch die altersgerechte Bauweise, die günstigen Mietzinsen nach dem Prinzip der Kostenmiete, die Einhaltung der Vergabequote (60%) an Menschen ab 60 Jahren sowie durch das Notrufsystem und das Dienstleistungsangebot. Die Pflegewohnung wurde gemäss Konzeptvorgaben und in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Alterszentrum Region Bülach geplant und bietet 18 Personen ein betreutes zu Hause. Die Bewohner der beiden Häuser werden von der städtischen Anlaufstelle 60+ und einer vom Konsortium angestellten externen Fachperson begleitet. Sie steht im Kontakt zur älteren Bewohnerschaft und bietet Hilfe zur eigenverantwortlichen Selbsthilfe bieten.
Das Projekt wurde dokumentarisch begleitet. Der Schlussbericht (2019, 46 Seiten) beschreibt das bauliche und betriebliche Konzept sowie das übergeordnete Konzept WohnenPlus und dokumentiert die ersten betrieblichen Erfahrungen und Erkenntnisse. Für Bauträger und Planer in den Gemeinden bieten sich dadurch erhellende Einblicke.
Dokumentation
Eckdaten
Trägerschaft
Genossenschaft für Alterswohnungen GAB
Projektleitung
Paul Oertli c/o OERTLI Werkzeuge AG
Partnerorganisationen
Wohn- und Siedlungsgenossenschaft WSGZ
Projektlaufzeit
2016–2019
Gesamtprojektkosten
CHF 34,2 Mio.
Beitrag der Age-Stiftung
CHF 210‘000