Zugehende Beratung für Menschen mit Demenz und Angehörige, Kanton Zürich
Ein longitudinales angelegtes aufsuchendes Angebot für Demenzbetroffene und ihre Angehörigen hat die Alzheimer Zürich im Rahmen der nationalen Demenzstrategie entwickelt. Es umfasst die Beratung, Begleitung und Unterstützung über einen langen Zeitraum hinweg für betreuender und pflegender Angehörige und Menschen mit Demenz im häuslichen Umfeld sowie die Koordination der notwendigen Leistungen. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet.
Projektbeschrieb
Laut Alzheimer Zürich können Menschen mit Demenz, die frühzeitig begleitet und therapiert werden, ihre Angelegenheiten regeln und länger ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben führen. Die Beratung soll deshalb im Sinne von Care-Management direkt nach Diagnosestellung, oder – wenn möglich – schon in der Phase der ersten krankheitsbedingten Einschränkung beginnen und die Betroffenen und ihre Angehörigen unterstützen, beraten und begleiten. Die Beraterinnen sollen: 1. Information und Beratung zur Krankheit anbieten, 2. Hilfe zur Selbsthilfe bieten, 3. Entlastung und Erholung für Angehörige organisieren, 4. Navigationshilfen zu den Angeboten geben und die Schnittstellen zu anderen Anbietern im Versorgungsnetz koordinierend betreuen. Die Beratung wird langfristig angelegt: Immer die gleiche Beratungsperson soll die Menschen zu Hause aufsuchen und durch den ganzen Prozess der Erkrankung begleiten. Um den sozialen Aspekten der Beratung genügend Raum zuzugestehen, wurden Leistungsverträge mit den Gemeinden angestrebt. In der Projektlaufzeit von Mitte 2016 bis Ende 2019 konnten mit acht Gemeinden Leistungsverträge abgeschlossen und 51 Klientinnen und Klienten respektive Familien beraten werden.
Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. Im Vordergrund der Begleitstudie standen unter anderem folgende Fragen: Wie kann das Angebot der zugehenden Beratung bekannt gemacht werden und wie fügt es sich in das bestehende Angebot ein? Mit wem muss was verhandelt werden und wie ist der Erfolg dabei? Welche Personen nehmen die zugehende Beratung in Anspruch und warum? Und schliesslich: wer übernimmt die Kosten dafür?
Der Bericht (2020, 52 Seiten) beinhaltet zudem eine kritische Würdigung des Projekts und seiner konzeptuellen Grundlage sowie Empfehlungen für eine Weiterentwicklung des Ansatzes.
Dokumentation
Eckdaten
Trägerschaft
Alzheimer Zürich
Projektleitung
Frau Christina Krebs, Geschäftsleiterin
Beitrag der Age-Stiftung
CHF 140'000