Partnerschaften

Verein Choreo strebt Sorgekultur in der Region an

Um zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern, haben Gemeinden und Organisationen im bernischen Oberaargau den Verein Choreo gegründet. Ältere Menschen werden direkt in ihrem Wohnumfeld unterstützt und bringen sich selber in die «sorgende Gemeinschaft» ein.

Ingesamt rund 23'100 Menschen leben in der Stadt Langenthal und in den umliegenden Gemeinden Lotzwil, Thunstetten-Bützberg sowie Melchnau. Sie gehören zur Region Oberaargau Ost im Kanton Bern, die gemeinsam ein Altersleitbild erarbeitet hat. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung erwartet die Region, dass es mehr ältere Menschen geben wird, die Pflege und – dies vor allem – Unterstützung im Alltag brauchen. Um damit umzugehen, braucht es nicht nur den Staat und professionelle Fachkräfte. Auch die Zivilgesellschaft ist gefragt: Nachbarn, Mitbürgerinnen, Freiwillige, Jüngere, Ältere, Vereine. Davon ist man in Langenthal und Umgebung überzeugt. Das Altersleitbild sieht sogenannte sorgende Gemeinschaften vor – eine wohlklingende Vision, deren Umsetzung nun im Projekt beginnt, mit dem die vier Gemeinden am Programm Socius 2 teilnehmen: «Choreo – ein Verein zur Förderung und Entwicklung der Sorgenden Gemeinschaften». 

Der Verein Choreo wurde im Herbst 2019 gegründet. Am Projekt beteiligt sind neben den Trägergemeinden auch Kirchgemeinden und Organisationen mit regionalem Auftrag, darunter ein Alterszentrum, das Schweizerische Rote Kreuz SRK, Pro Senectute, eine Integrationfachstelle, ein Freiwilligen-Verein, eine gemeinnützige Familienhilfe und eine Kinder- und Jugendfachstelle. Der Name ist nicht zufällig gewählt. «Choreo steht für Choreographie – also etwas gestalten – und die Region Oberaargau Ost», schreiben die Projektverantwortlichen. Der Verein lanciert nicht in erster Linie eigene Unterstützungsprojekte. Er fördert, verbindet und sichert bestehende Projekte und regt je nach Bedarf neue an. Die Vorhaben sollen sich ergänzen und regional Wirkung erzielen. 

Pro Senectute betreibt im Auftrag des Vereins eine Koordinationsstelle mit Sekretariat. Regelmässige Netzwerktreffen der Sorge-Projekte gewährleisten Austausch und ermöglichen Innovation. Neu sollen auch eine Informationsplattform und ein Materialpool mit Infrastruktur etwa für Quartierfeste aufgebaut werden. Bereits Konturen angenommen hat eine «Zytbörse», bei der Freiwillige aus der Region Dienstleistungen erbringen. Dadurch können sie sich eine Zeitgutschrift sichern für den Fall, dass sie selber mal Hilfe brauchen. Die Gemeinden setzen ausdrücklich auch auf das Potenzial der wachsenden Zahl von Rentnerinnen und Rentnern. Diese sollen sich mit ihren Fähigkeiten und Talenten engagieren können. Der demografische Wandel gilt im Oberaargau Ost nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance. Die angestrebte Sorgekultur kommt neben älteren Menschen auch anderen zugute: Familien mit Kindern, Kranken, Alleinstehenden.

CHOREO – Sorgende Gemeinschaft Oberaargau Ost (2024)

Projektleitung

Thomas Eggler
Beatrice Meyer (Koordinationsstelle)

Beteiligte

Stadt Langenthal, Gemeinden Lotzwil, Thunstetten-Bützberg, Melchnau, refomierte Kirche Langenthal, Pro Senectute Region Oberaargau-Emmental, SRK-Regionalstelle Oberaargau, Kinder- und Jugendfachstelle ToKJO, Alterszentrum Haslibrunnen Langenthal, «Seniorebrügg», Verein Langenthal Wandelbar, Integrationsfachstelle Interunido

Schwerpunkte

Caring Community (nicht nur) für Ältere, Alltagshilfe, regionale Zusammenarbeit, Freiwilligenarbeit, Generationen

Website

choreo-oberaargau.ch