Mehr Raum für die Goldies im Wohnheim KONTIKI, Subingen

Für ältere Menschen mit Behinderung hat das Wohnheim KONTIKI spezielle Strategien und Konzepte entwickelt. Diese wurden im Rahmen eines Erweiterungsbaus umgesetzt. Das neue Betriebsmodell verbindet gerontologische und agogische Betreuungskonzepte. Dadurch werden belastende Umzüge von einer Institution zur anderen vermieden und neues Know-how kann gewonnen werden.

Projektbeschrieb

Dank guter medizinischer Versorgung und gezielter Förderangebote erreichen heutzutage auch Menschen mit Beeinträchtigung ein höheres Alter. Vielen Heimen für Menschen mit Beeinträchtigung fehlen jedoch die Kompetenzen der Alterspflege- und Betreuung. Den Alters- und Pflegeheimen fehlen im Gegenzug oft die nötigen Erfahrungen im Umgang mit Behinderungen. Die Stiftung Wohnheim KONTIKI, welche für rund 60 Menschen mit körperlichen, geistigen und mehrfachen Behinderungen einen Lebensort bildet, beschäftigt sich deshalb seit 20 Jahren mit dem Thema «Alter und Behinderung». 

Mit dem Umzug in den Neubau nach Subingen im Jahr 2010 wurden zwei räumlich abgetrennte Alterswohngruppen für 16 Personen – die sogenannten «Goldies» – etabliert. Die Stiftung entwickelte ein Palliativ-Konzept, eine Altersstrategie und ein Demenzkonzept und realisierte einen Erweiterungsbau, um eine entsprechende altersgerechte Betreuung zu gewährleisten. Der neu geschaffene Platz ermöglichte die Einrichtung eines Basisateliers für Menschen im AHV-Alter, und die Aktivierungstherapie kann heute ausserhalb der Wohnräume stattfinden. Das Wohnen und Arbeiten im KONTIKI bleibt jedoch durchlässig und generationenübergreifend. Einerseits dürfen jüngere Bewohnende im Basisatelier der Älteren mitmachen, andererseits bieten die Tagesstätten einzelne Jokerplätze für ältere Bewohnerinnen und Bewohner an, die nach der Pensionierung weiterhin in die Tagesstätte gehen möchten. Da die Alterswohngruppen und das Basisatelier im Herzen des Wohnheims liegen, bleiben die älteren Bewohnenden im Alltag des Wohnheims präsent und integriert. 

Wie sich das Wohnheim KONTIKI im Laufe der Jahre auf das Thema «Alter und Behinderung» spezialisierte und entsprechende Konzepte baulich und betrieblich umsetzte, zeigt die Dokumentation des Förderprojekts (2022, 32 Seiten). Ergänzend erlaubt ein kurzer Videoclip (11 Minuten) einen Einblick in den Alltag des Wohnheims.

Dokumentation

Wohnheim Kontiki: Ein Tag im Leben der Goldies

Dokumentation 2022

Ein Wohnheim für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung stellt sich auf ...

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Stiftung Wohnheim KONTIKI

  • Projektleitung

    Leiter des Teilprojekt Alter Oscar Schmid

  • Projektlaufzeit

    2019–2022

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 10.4 Mio.

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 150'000 an das Teilprojekt «Alter»