Planaterra 11 – Generationenwohnen und Begegnungsort, Chur

Am Rande der Churer Altstadt entsteht ein Generationenwohnprojekt mit vielfältigen Wohn- und Nutzungsformen. Dafür, dass hier auch ein neuer Treffpunkt im Quartier entsteht, sollen Gewerberäume, Gastronomie und ein einladend gestalteter Aussenraum sorgen.

Projektbeschrieb

Bis 2020 arbeiteten hier die Mitarbeitenden des Bündner Amts für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit. Als das Amt ins neue Verwaltungszentrum umzog, gab der Kanton das Gebäude an der Planaterrastrasse 11 für eine neue Nutzung frei, und die Regierung genehmigte den Baurechtsvertrag mit der Genossenschaft «bainviver-chur». Ins Bieterverfahren floss auch die Bewertung des geplanten Nutzungskonzepts ein. Dieses beurteilte der Kanton als «bereichernde Lösung mit verschiedenen Qualitätsmerkmalen hinsichtlich des sozialen Engagements, des geplanten Nutzungsmixes, der Nachhaltigkeit und der freiräumlichen Gestaltung». 

Die im Jahr 2013 gegründete Wohnbaugenossenschaft «bainviver-chur» möchte an der Planaterrastrasse «ein neues Stuck Chur, für alle» schaffen und jungen wie alten Menschen bezahlbaren Wohnraum in der Altstadt anbieten. Mit flexiblen Wohnungstypen, Arbeitsplätzen, Kultur und Gastronomie soll Planaterra 11 ein lebendiger Teil des Quartiers werden. Die Wohnbaugenossenschaft möchte ein gemeinschaftliches Wohnmodell für viele Lebenslagen und mit einem Fokus aufs Wohnen im Alter umsetzen: Die privaten Wohnflächen der 16 Wohnungen sind bewusst klein konzipiert und werden durch einen Gemeinschaftsraum und ein Gästezimmer ergänzt. Schaltzimmer und Mansardenzimmer sowie ein Gemeinschaftsbüro kompensieren den reduzierten Individualwohnraum. Neben Familienwohnungen und einer Clusterwohnung bilden die Seniorenwohnungen im zweiten Obergeschoss den Schwerpunkt im Wohnungsmix. Hier sind auch der Gemeinschaftsraum und die Waschküche untergebracht. Ebenso der Zugang zur grünen Halde, wo ein grosszügiger Sitzplatz geplant ist. Dieser gemeinsame Aussenraum ersetzt private Balkone, die nicht zuletzt aus Gründen des Denkmalschutzes nicht zur Verfügung stehen. Der terrassierte Hang ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern zudem eine eigene Gartengestaltung. 

Während die Hausgemeinschaft in den oberen Stockwerken unter sich ist, mischen sie sich im Erdgeschoss mit dem Quartier. Hier sind die öffentlichen Zonen geplant mit Gewerbe, Bistro und Kulturangeboten sowie eine gemeinschaftliche Werkstatt und ein begrünter Quartierplatz. Die Bewohnerschaft von Haus und Quartier hat hier die Möglichkeit und den Raum für freiwilliges Engagement, kreative und technische Handwerksprojekte und die Pflege von Kontakten. Das Bündner Pionierprojekt wird nach den ersten zwei Betriebsjahren dokumentiert. Der Newsletter der Age-Stiftung wird über das Erscheinen des Berichts informieren.

Eckdaten

  • Trägerschaft

    Wohnbaugenossenschaft bainviver-chur

  • Projektleitung

    Vorstand bainviver-chur und Natter Architektur und Baumanagement (Bauherrenvertretung)

  • Partnerorganisationen

    IG lebendige Wohn- und Stadträume

  • Projektlaufzeit

    2021–2025

  • Gesamtprojektkosten

    CHF 5,1 Mio.

  • Beitrag der Age-Stiftung

    CHF 170’000